Donnerstag, 21. November 2024

💀 Psychomanteum "Geisterraum"💀

💀 Psychomanteum "Geisterraum"💀


"Psychomanteum" nannte der amerikanische Sterbeforscher, Dr. Raymond Moody", einen speziell eingerichteten, abgedunkelten Raum, mit einem großen Spiegel, in dem man Verstorbene wiedersehen kann und sogar mit ihnen sprechen kann.


Scheinbar hatten die "Alten Griechen" es entdeckt und so genannt. Dr. Moody hat ihn 1990 nachgebaut.


Bis 1994 ließ er über 300 interessierte Menschen das "Psychomanteur" ausprobieren.

Aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen bekamen Menschen Zutritt.


Auch verschiedene Skeptiker unter ihnen.

Zwei Drittel von Ihnen wollen darin tatsächlich die Totengeister von Freunden und Angehörigen gesehen haben.


Jeder Zweite berichtete von stummen Gesprächen auf telepathischen Weg.

Einige begegneten anderen verstorbenen Personen als der, auf die sie gefasst waren.


Manche Testpersonen berichteten, dass die Erscheinung aus dem Spiegel heraus trat und sich im Raum bewegte.


Manche fühlten sich sogar berührt.

Einige erlebten sogar, dass sie nach ihrer Rückkehr erst zu Hause eine Begegnung hatten.


Diese Spiegelversuche bezeichnet man als "Kristallomantie".

Diese Verfahren gehen von den verschiedensten durchsichtigen, spiegelden oder leuchtenden Körpern oder Flächen aus.


Bei einer Umfrage vorher, wurden die Versuchspersonen gefragt, ob sie an ein Leben nach dem Tod glaubten. 74 % waren überzeugt, 24 % für denkbar und 38 % gaben an, dass sie schon Erscheinungen von Verstorbenen hatten.



Dr. Moony weist darauf hin, dass man die Erscheinungen nicht anfassen soll, da das nur zur Auflösung der Erscheinung führt.


Diese Art von Kommunikation mit Verstorbenen ist kein Spaß!

Man muss im Voraus wissen wie man sich richtig verhält.


Wer sich nicht sicher ist, sollte es bleiben lassen.

Sollte es zur Geistererscheinung kommen, darf man keine Angst haben und sie wegschicken, sie gehen dann.

Mittwoch, 23. Oktober 2024

💀Die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein👥


💀Die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein👥


Die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein war eine Tötungsanstalt der Nationalsozialisten. Sie lag in der ehemaligen Festung Schloss Sonnenstein auf dem Sonnenstein bei Pirna, in der 1811 eine Krankenanstalt eingerichtet worden war. Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erinnert an die dortigen Ereignisse.


In den Räumen der Festung wurden in den Jahren 1940 und 1941 durch Nationalsozialisten mindestens 14.751 Menschen ermordet. Dabei handelte es sich vorwiegend um psychisch Kranke und geistig Behinderte, aber auch um Häftlinge aus Konzentrationslagern. 



Dies geschah nach Beginn des Zweiten Weltkrieges unter dem euphemistischen Namen „Euthanasie“ im Rahmen der reichsweit zentral koordinierten und weitgehend geheim gehaltenen „Aktion T4“ der Nationalsozialisten zur „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ bzw. Tötung sogenannter „Ballastexistenzen“. Die NS-Tötungsanstalt diente damit auch der personellen, organisatorischen und technischen Vorbereitung des Holocaust.


Vorgeschichte

Die frühere Burganlage und Festung wurde 1811 zur Anstalt für als potenziell heilbar angesehene Geisteskranke mit einem wegen ihres reformpsychiatrischen Konzepts guten Ruf umgebaut. Hausarzt und Direktor dieser Heilanstalt waren damals Ernst Gottlob Pienitz. Zwischen 1855 und 1914 wurde die Anstalt durch zahlreiche Neubauten erweitert. Von 1922 bis 1939 wurde die staatliche Pflegerschule auf den Sonnenstein verlegt.


1928 wurde Hermann Paul Nitsche zum Direktor der auf über 700 Patienten angewachsenen Heilanstalt Sonnenstein berufen. Mit seinem Amtsantritt begann ein neuer Zeitabschnitt: Nitsche, der als Reformpsychiater der 1920er Jahre profiliert war, setzte nach der Zäsur von 1933 auf die systematische Ausgrenzung der chronisch psychisch Kranken und Behinderten. 

                                                                                        Opfer

Als Befürworter der „Rassenhygiene“ und „Euthanasie“ ließ er, der zugleich maßgeblicher Psychiater in Sachsen war und im Land Sachsen zugleich als beratender Psychiater der Landesregierung fungierte, Zwangssterilisationen und „Verpflegungssparrationierungen“ gegenüber den „erbkranken“ Patienten in „seiner“ Heilanstalt durchsetzen. Im Dezember 1939 wurde die Anstalt durch einen Erlass des sächsischen Innenministers aufgelöst und als Reservelazarett und Umsiedlerlager eingerichtet.


Organisierter Krankenmord

Im Rahmen der später sogenannten „Aktion T4“ wurden unter Leitung von Dienststellen der NSDAP und einer speziell geschaffenen Zentrale der Vernichtungsaktion in der Tiergartenstraße 4 in Berlin in den Jahren 1940 und 1941 sechs Tötungsanstalten im Deutschen Reich eingerichtet. 


                                                                       Opfer

In diesen wurden mehr als 70.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen, Alters- und Pflegeheimen und Krankenhäusern mit Gas ermordet. Eine dieser Vernichtungsanstalten befand sich in Pirna-Sonnenstein unter der Leitung des Arztes Horst Schumann. 


Überreste des Fundamentes eines der zwei Öfen im Krematorium

Im Frühjahr 1940 ließ die Berliner „Euthanasie“-Zentrale in einem abgeschirmten Teil des Anstaltsgeländes eine Tötungsanstalt einrichten: Im Keller eines Krankengebäudes – Haus C 16 – wurden eine Gaskammer installiert und ein Krematorium eingebaut. 



Der vier Häuser umfassende Komplex wurde an der Elb- und Parkseite mit einer heute noch weitgehend vorhandenen Mauer, an den übrigen Abschnitten mit einem hohen Bretterzaun umgeben, um die Vorgänge im Innern zu verdecken.


Am 28. Juni 1940 nahm die Vernichtungsanstalt ihren Betrieb auf. An diesem Tag wurden zehn Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Waldheim vergast. 


In den Jahren 1940/1941 waren hier insgesamt mehr als 100 Angestellte als Ärzte, Pfleger, Fahrer, Schwestern, Bürokräfte und Polizisten tätig. Mehrmals wöchentlich wurden Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten mit Bussen abgeholt und auf den Sonnenstein gebracht. 


Nach Passieren des von einem Polizeikommando bewachten Eingangstores der Anstalt wurden die Opfer vom Pflegepersonal im Erdgeschoss des Hauses C 16 nach Männern und Frauen getrennt in je einen Aufnahmeraum gebracht. In einem weiteren Raum wurden sie einzeln in der Regel zwei Ärzten der Anstalt vorgeführt, die dabei eine fingierte Todesursache für die spätere Sterbeurkunde festlegten. 


Nach der „Untersuchung“ mussten sich die Menschen unter der Aufsicht von Schwestern und Pflegern in einem weiteren Raum entkleiden. Anschließend wurden jeweils 20 bis 30 Menschen unter dem Vorwand, es ginge ins Bad, in den Keller gebracht. Dort wurden sie in die als Duschraum mit mehreren Brauseköpfen an der Decke hergerichtete Gaskammer geführt. Dann schloss das beteiligte Personal die Stahltür zur Gaskammer. 


Ein Anstaltsarzt kam hinzu, öffnete das Ventil an einer Kohlenmonoxid-Flasche und beobachtete den Tötungsvorgang, der je nach Körperbau und Durchhaltevermögen etwa 20 bis 30 Minuten dauerte.


Nach ca. weiteren 20 Minuten und dem Absaugen des Gases wurden die Leichen von „Heizern“ aus der Gaskammer herausgezogen und in zwei Koksöfen verbrannt, die vom Berliner Unternehmen Kori geliefert worden waren. Zuvor wurden noch vom Arzt ausgewählte Patienten seziert und vorhandene Goldzähne herausgebrochen. 


Die Asche der Opfer wurde auf der Anstaltsdeponie abgelagert oder nachts einfach hinter dem Haus den Elbhang hinuntergeschüttet. Das „Standesamt Sonnenstein“ versandte an die Hinterbliebenen eine Sterbeurkunde mit gefälschter Todesursache und einen standardisierten „Trostbrief“.


Ermordet wurden auf dem Sonnenstein Frauen und Männer aller Altersstufen und selbst Kinder, unter anderem aus dem „Katharinenhof“ im sächsischen Großhennersdorf und aus der Landesanstalt Chemnitz-Altendorf. 


Die auf dem Sonnenstein ermordeten Kranken kamen aus Sachsen, Thüringen, Schlesien, Ostpreußen, Westpreußen, dem Sudetengebiet und Teilen Bayerns. Bis zum 24. August 1941, als Adolf Hitler wahrscheinlich aus innenpolitischen Gründen den sogenannten „Euthanasie-Stopp“ erließ, wurden im Rahmen der „Aktion T4“ in Pirna-Sonnenstein insgesamt 13.720 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen mit Giftgas ermordet. 


Zu den bekanntesten Opfern der „Aktion T4“ in Sonnenstein gehören die Dresdner Malerin Elfriede Lohse-Wächtler sowie der Schriftsteller und Dramaturg Hermann von Boetticher.

                                            Malerin Elfriede Lohse-Wächtler 

Vorlauf der „Endlösung“

Im Sommer 1941 wurden zusätzlich mehr als tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern im Rahmen der „Aktion 14f13“ in Pirna-Sonnenstein ermordet. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die Konzentrationslager noch nicht über eigene Gaskammern. Das Ausmaß der Häftlingstransporte nach Sonnenstein ist noch nicht vollständig bekannt. 

Belegt sind Transporte aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Buchenwald und Auschwitz. An der Massenvergasung von 575 Häftlingen des KZ Auschwitz Ende Juli 1941 zeigt sich der Übergang zu einer neuen quantitativen Dimension der Verbrechen.


In der ersten Hälfte des Jahres 1942 wurden vor allem in Ostpolen im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ Lager zur Vernichtung der polnischen und europäischen Juden eingerichtet, die auf die Erfahrungen der „Aktion T4“ zurückgreifen konnten. Etwa ein Drittel der Mitarbeiter der Tötungsanstalt Sonnenstein wurde in den Jahren 1942 und 1943 in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka eingesetzt. 


Dazu gehörten u. a. Kurt Bolender, Kurt Franz, Heinrich Gley, Lorenz Hackenholt, Gottlieb Hering, Otto Horn, Erwin Lambert, Heinrich Matthes, Gustav Münzberger, Walter Nowak, Josef Oberhauser, Paul Rost und Friedrich Tauscher.


                                                       Kurt Bolender

Zu den Opfern der „Aktion 14f13“ gehört der Kirchenjurist Martin Gauger, der aus dem Konzentrationslager Buchenwald nach Sonnenstein gebracht wurde.



Verwischte Spuren


Der Schwurgerichtssaal 1947 während des Dresdner Ärzteprozesses um die Verbrechen in der NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein.


Im Laufe des Sommers 1942 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Sonnenstein aufgelöst. Die Gaskammer und das Krematorium wurden abgebaut. 


Nach sorgsamer Verwischung der Spuren der Verbrechen wurden die Gebäude ab Ende 1942 als Wehrmacht-Lazarett genutzt. Im sogenannten Dresdner Ärzteprozess im Sommer 1947 wurden einige der an der Mordaktion Beteiligten zur Verantwortung gezogen. 


Das Dresdner Schwurgericht verurteilte Hermann Paul Nitsche, der seit Frühjahr 1940 einer der medizinischen Leiter der Krankenmordaktion im Deutschen Reich gewesen war, sowie zwei Sonnensteiner Pfleger zum Tode.


                                                Hermann Paul Nitsche

In Pirna wurde nach dem Ärzteprozess kaum noch über die hier verübten Verbrechen gesprochen. Diese wurden über vier Jahrzehnte verdrängt und weitgehend verschwiegen. Auf dem Gelände des Sonnensteins wurde ein von der Öffentlichkeit abgeschirmter Großbetrieb errichtet, der auch die Gebäudeteile der Tötungsanstalt nutzte.


Opferzahlen

Nach der Hartheimer Statistik wurden in der Tötungsanstalt Sonnenstein in 15 Monaten zwischen Juni 1940 und dem 1. September 1941 insgesamt 13.720 Menschen in der dortigen Gaskammer ermordet.


Organisierter Krankenmord

Im Rahmen der später sogenannten „Aktion T4“ wurden unter Leitung von Dienststellen der NSDAP und einer speziell geschaffenen Zentrale der Vernichtungsaktion in der Tiergartenstraße 4 in Berlin in den Jahren 1940 und 1941 sechs Tötungsanstalten im Deutschen Reich eingerichtet. 


                                                              Fundsachen


In diesen wurden mehr als 70.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen, Alters- und Pflegeheimen und Krankenhäusern mit Gas ermordet. Eine dieser Vernichtungsanstalten befand sich in Pirna-Sonnenstein unter der Leitung des Arztes Horst Schumann. 



                                                          Arzte Horst Schumann



Ihm zugeordnet waren die Ärzte Kurt Borm (Deckname „Dr. Storm“), Klaus Endruweit (Deckname „Dr. Bader“), Ewald Wortmann (Deckname „Dr. Friede“) und Curt Schmalenbach (Deckname „Dr. Palm“). Die Anstalt selbst trug dabei das interne T4-Kürzel D – welches auch auf sämtlichen offiziellen Schreiben als Geschäftszeichen auftaucht.

                                                                    Kurt Borm

Ehemalige Gaskammer im Keller (Haus C 16)



Überreste des Fundamentes eines der zwei Öfen im Krematorium

Im Frühjahr 1940 ließ die Berliner „Euthanasie“-Zentrale in einem abgeschirmten Teil des Anstaltsgeländes eine Tötungsanstalt einrichten: Im Keller eines Krankengebäudes – Haus C 16 – wurden eine Gaskammer installiert und ein Krematorium eingebaut. 


Der vier Häuser umfassende Komplex wurde an der Elb- und Parkseite mit einer heute noch weitgehend vorhandenen Mauer, an den übrigen Abschnitten mit einem hohen Bretterzaun umgeben, um die Vorgänge im Innern zu verdecken.


Am 28. Juni 1940 nahm die Vernichtungsanstalt ihren Betrieb auf. An diesem Tag wurden zehn Patienten aus der Heil- und Pflegeanstalt Waldheim vergast. 



In den Jahren 1940/1941 waren hier insgesamt mehr als 100 Angestellte als Ärzte, Pfleger, Fahrer, Schwestern, Bürokräfte und Polizisten tätig. Mehrmals wöchentlich wurden Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten mit Bussen abgeholt und auf den Sonnenstein gebracht. 


Nach Passieren des von einem Polizeikommando bewachten Eingangstores der Anstalt wurden die Opfer vom Pflegepersonal im Erdgeschoss des Hauses C 16 nach Männern und Frauen getrennt in je einen Aufnahmeraum gebracht. 


                                                                                  Opfer

In einem weiteren Raum wurden sie einzeln in der Regel zwei Ärzten der Anstalt vorgeführt, die dabei eine fingierte Todesursache für die spätere Sterbeurkunde festlegten. Nach der „Untersuchung“ mussten sich die Menschen unter der Aufsicht von Schwestern und Pflegern in einem weiteren Raum entkleiden. 


Anschließend wurden jeweils 20 bis 30 Menschen unter dem Vorwand, es ginge ins Bad, in den Keller gebracht. Dort wurden sie in die als Duschraum mit mehreren Brauseköpfen an der Decke hergerichtete Gaskammer geführt. 


Dann schloss das beteiligte Personal die Stahltür zur Gaskammer. Ein Anstaltsarzt kam hinzu, öffnete das Ventil an einer Kohlenmonoxid-Flasche und beobachtete den Tötungsvorgang, der je nach Körperbau und Durchhaltevermögen etwa 20 bis 30 Minuten dauerte.


Nach ca. weiteren 20 Minuten und dem Absaugen des Gases wurden die Leichen von „Heizern“ aus der Gaskammer herausgezogen und in zwei Koksöfen verbrannt, die vom Berliner Unternehmen Kori geliefert worden waren. Zuvor wurden noch vom Arzt ausgewählte Patienten seziert und vorhandene Goldzähne herausgebrochen. 


                                                        Gaskammer

Die Asche der Opfer wurde auf der Anstaltsdeponie abgelagert oder nachts einfach hinter dem Haus den Elbhang hinuntergeschüttet. Das „Standesamt Sonnenstein“ versandte an die Hinterbliebenen eine Sterbeurkunde mit gefälschter Todesursache und einen standardisierten „Trostbrief“.

                                                                 Fundsachen

Ermordet wurden auf dem Sonnenstein Frauen und Männer aller Altersstufen und selbst Kinder, unter anderem aus dem „Katharinenhof“ im sächsischen Großhennersdorf und aus der Landesanstalt Chemnitz-Altendorf. 


Die auf dem Sonnenstein ermordeten Kranken kamen aus Sachsen, Thüringen, Schlesien, Ostpreußen, Westpreußen, dem Sudetengebiet und Teilen Bayerns. Bis zum 24. August 1941, als Adolf Hitler wahrscheinlich aus innenpolitischen Gründen den sogenannten „Euthanasie-Stopp“ erließ, wurden im Rahmen der „Aktion T4“ in Pirna-Sonnenstein insgesamt 13.720 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen mit Giftgas ermordet. 


Sächsische Zwischenanstalten für Sonnenstein waren die Landesanstalten Arnsdorf, Großschweidnitz, Waldheim und Zschadraß.


Zu den bekanntesten Opfern der „Aktion T4“ in Sonnenstein gehören die Dresdner Malerin Elfriede Lohse-Wächtler sowie der Schriftsteller und Dramaturg Hermann von Boetticher.



Vorlauf der „Endlösung“

Im Sommer 1941 wurden zusätzlich mehr als tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern im Rahmen der „Aktion 14f13“ in Pirna-Sonnenstein ermordet. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die Konzentrationslager noch nicht über eigene Gaskammern. Das Ausmaß der Häftlingstransporte nach Sonnenstein ist noch nicht vollständig bekannt. 


Busgarage


Belegt sind Transporte aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Buchenwald und Auschwitz. An der Massenvergasung von 575 Häftlingen des KZ Auschwitz Ende Juli 1941 zeigt sich der Übergang zu einer neuen quantitativen Dimension der Verbrechen.




In der ersten Hälfte des Jahres 1942 wurden vor allem in Ostpolen im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ Lager zur Vernichtung der polnischen und europäischen Juden eingerichtet, die auf die Erfahrungen der „Aktion T4“ zurückgreifen konnten. 



Etwa ein Drittel der Mitarbeiter der Tötungsanstalt Sonnenstein wurde in den Jahren 1942 und 1943 in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka eingesetzt. 


Dazu gehörten u. a. Kurt Bolender, Kurt Franz, Heinrich Gley, Lorenz Hackenholt, Gottlieb Hering, Otto Horn, Erwin Lambert, Heinrich Matthes, Gustav Münzberger, Walter Nowak, Josef Oberhauser, Paul Rost und Friedrich Tauscher.


 Der überzeugte Pazifist unternahm nach Erhalt seines Musterungsbescheids 1940 einen Suizidversuch und floh danach in die Niederlande.


Zu den Opfern der „Aktion 14f13“ gehört der Kirchenjurist Martin Gauger, der aus dem Konzentrationslager Buchenwald nach Sonnenstein gebracht wurde.


Verwischte Spuren


Der Schwurgerichtssaal 1947 während des Dresdner Ärzteprozesses um die Verbrechen in der NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein


Im Laufe des Sommers 1942 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Sonnenstein aufgelöst. Die Gaskammer und das Krematorium wurden abgebaut. Nach sorgsamer Verwischung der Spuren der Verbrechen wurden die Gebäude ab Ende 1942 als Wehrmacht-Lazarett genutzt. 


Im sogenannten Dresdner Ärzteprozess im Sommer 1947 wurden einige der an der Mordaktion Beteiligten zur Verantwortung gezogen. 


                                                             Gaskammer

Das Dresdner Schwurgericht verurteilte Hermann Paul Nitsche, der seit Frühjahr 1940 einer der medizinischen Leiter der Krankenmordaktion im Deutschen Reich gewesen war, sowie zwei Sonnensteiner Pfleger zum Tode.


                                                               Gaskammer


In Pirna wurde nach dem Ärzteprozess kaum noch über die hier verübten Verbrechen gesprochen. Diese wurden über vier Jahrzehnte verdrängt und weitgehend verschwiegen. 


Auf dem Gelände des Sonnensteins wurde ein von der Öffentlichkeit abgeschirmter Großbetrieb errichtet, der auch die Gebäudeteile der Tötungsanstalt nutzte.


Opferzahlen

Nach der Hartheimer Statistik wurden in der Tötungsanstalt Sonnenstein in 15 Monaten zwischen Juni 1940 und dem 1. September 1941 insgesamt 13.720 Menschen in der dortigen Gaskammer ermordet.


Die ehemalige Busgarage, die seit den 1990er-Jahren in Privatbesitz ist, steht vor dem Abriss (Stand Dezember 2023). Das denkmalgeschützte Gebäude wird als die älteste noch erhaltene Anstaltsscheune Deutschlands betrachtet, und die baulichen Zeugnisse sind von großer Bedeutung als Beleg für die zentralen Krankenmorde in Pirna.


Das Gedenkkreuz oberhalb der Gräberstätte am Elbhang

Im Jahr 2002 veranlasste die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein archäologische Grabungen am bewaldeten Elbhang hinter dem Gebäude, das nur einige Meter von der Hangkante entfernt steht. 


Dabei wurden menschliche Knochen und Asche aus den Verbrennungsöfen gefunden – Überreste der ermordeten Menschen. Die Asche war vermischt mit Erde, Schlacke, Scherben und Bauschutt. Die aschehaltigen Aufschüttungen lagen unter dem etwa 15 Zentimeter dicken Waldboden. 


Bei den durch Rammkernsondierung entnommenen Proben hatte die aschehaltige Schicht eine Mächtigkeit von 2,20 bis 8,60 Metern. Die aschehaltige Fläche wurde als Sammelgrab nach dem Gräbergesetz eingestuft. 


Ihre Ausdehnung ist heute nicht mehr genau zu bestimmen. Das Areal der Sammelgrabfläche wurde wie folgt definiert: unterhalb des Gebäudes, ebenso lang wie die Gebäudeseite, von der Hangkante nach unten bis zum Canalettoweg, der in etwa zehn Meter Entfernung parallel zur Hangkante verläuft.


Der Schwurgerichtssaal 1947 während des Dresdner Ärzteprozesses um die Verbrechen in der NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenschein