👻Burg Hildgartsberg und seine Geister 💀
Die Burgruine Hilgartsberg
ist die Ruine einer Höhenburg nahe dem niederbayerischen Markt
Hofkirchen im Landkreis Passau. Die Ruine liegt ca. 3,2 km südöstlich
von der Kirche St. Maria Himmelfahrt in Hofkirchen.
Geschichte
1112 wird erstmals ein Ezil (Heinrich) de Hilkerirchesberg erwähnt. Die Spornburg
gehörte damals zur Grafschaft Windberg unter der Lehensherrschaft der
Bischöfe von Bamberg.
Wie die anderen Bamberger Lehen nördlich der Donau
bevogteten die Grafen von Sulzbach im 12. Jahrhundert auch Hilgartsberg.
Als die Grafen 1188 ausstarben, fiel die Burg nach einem Vertrag
zwischen Bamberg und Kaiser Friedrich I. an dessen Söhne Otto und
Friedrich.
1207 wurde sie mit anderen Gütern dem Walchunus von Kamm verliehen. Dieser vermachte sie seinen Neffen Alram und Albert von Hals und Bernhard von Uttendorf.
Es kam zu einem langwierigen Streit mit den Bischöfen von Passau und Bamberg, die diese Regelung nicht anerkannten.
Im Oktober 1226 sprach
ein Schiedsgericht die Herrschaft schließlich Graf Rapoto II. von Ortenburg zu. Nach dem Tod von dessen Sohn Rapoto
III. 1248, verkauften seine Tochter Elisabeth und ihr Gemahl Hartmann
I. von Werdenberg 1259 den Besitz an Herzog Heinrich von Niederbayern.
Die Herzöge ließen die Burg zunächst durch Pfleger verwalten. 1309 wurde Seifried der Puchberger damit belehnt. 1332 kam Schweiker I. Tuschl in den Pfandbesitz der Burg. Nach dessen Tod 1326 kamen die Ecker von Eck in den Besitz der Veste. Da Peter Ecker von Eck bei Herzog Albrecht in Ungnade fiel, wurde die Burg 1357 vom Herzog belagert und eingenommen.
Albrecht stattete die Burg 1360 mit Wällen und einem Turm aus. Nun verwalteten erneut herzogliche Pfleger Hilgartsberg.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Weisenberger damit belehnt, nach deren Aussterben 1596 erhielt es Rudolph Freiherr von Pollweil und Weilerthal.
Dessen Geschlecht erlosch 1617, und nun verlieh Kurfürst Maximilian I. das Gut mit den Hofmarken Schöllnstein, Rannetsreit, Garham, Leithen und Oberngschaid an Hanns Ernest Graf Fugger, Herrn zu Kirchberg und Weißenhorn.
Obwohl die Fugger, die über die genannten Hofmarken die höhere Gerichtsbarkeit ausübten, das Schloss nie selbst bewohnten, bauten sie es nach dem Schlossbrand von 1626 erheblich aus.
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Zur Anlage gehörte ein Kasten, wo die Naturalabgaben abgeliefert werden mussten. Im Jahre 1698 erwarb Graf Franz Ernst Fugger das Schloss und die Hofmark Grubhof als Eigenbesitz.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Hilgartsberg 1704 von den Österreichern besetzt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde es am 11. November 1742 von den österreichisch-ungarischen Truppen unter Führung des Oberstleutnant Graf Gorani erobert und abgebrannt.
Das Verlies mit dem Kerker
Blick in den Kerker
Die Fugger bauten die Ruine nicht wieder auf. 1821 verkaufte Joseph Eligius Graf Fugger zu Glött die Herrschaft an den bayerischen Staat.
Die verbliebenen Gebäude gingen 1823 zunächst an einen Wirt und Bauern von Garham, später zum Teil an einen Vilshofener Brauereibesitzer über. 1838 überließen die Besitzer wegen zu hoher Unterhaltungskosten alle Gebäude unentgeltlich dem Staat.
Bis 1970 war hier die Schule der ehemaligen Gemeinde Hilgartsberg
untergebracht. Das Schulgebäude wurde an den Besitzer der
Burggastwirtschaft verkauft.
Am 18. Dezember 1995 erwarb der Markt
Hofkirchen die Burgruine Hilgartsberg
vom Freistaat Bayern. Seitdem erhält der Burgförderverein die Anlage
und organisiert alljährlich Burgfestspiele und eine Burgweihnacht.
Beschreibung
Die
Burganlage besitzt einen dreieckigen Grundriss. Von Nordosten gelangt
man über einen Graben und durch einen Torbau in den äußeren Zwinger mit
der gut erhaltenen mittelalterlichen Burgkapelle St. Georg, die 2003
grundlegend restauriert wurde.
Die Kapelle ist an die Ringmauer angebaut. Die Kapelle geht in wesentlichen Teilen auf die Romanik zurück und zeigt in ihrer späteren Ausgestaltung eine Verbindung aus Kreuzrippengewölbe, Groteskendekoration und Medaillonbildern.
Die Innenausstattung der Kapelle stammt vor allem aus dem 16. Jahrhundert, der Altar aus der Rokokozeit. Das Altarbild, die Verkündigung des Herrn darstellend, entstand wohl im frühen 17. Jahrhundert.
Durch einen Torturm gelangt man in den inneren Zwinger, durch einen weiteren Torturm in den Burghof. Hier wurde eine Freilichtbühne errichtet.
In einer Ecke befindet sich ein tiefer
Brunnen, der den Ausgangspunkt eines unterirdischen Ganges bildet. Er
führt unter den Mauern hindurch in den äußeren Zwinger. Erwähnenswert
ist auch die hervorragende Aussicht auf das Donautal.
Die Geistergeschichte:
Hofkirchen. Die alte Burgruine Hilgartsberg bei Hofkirchen ragt wie ein versteinertes Skelett aus den Bäumen rings ums sie herum hervor.
Ein geschichtsträchtiger Ort, um den sich Sagen und Spukgeschichten ranken – der bei Konzerten, Märkten und anderen Veranstaltungen aber auch heute noch gerne genutzt wird.
Die Burganlage hat in ihrer langjährigen Geschichte bereits viele Bewohner bewirtet: 1174 meldete Friedrich Barbarossa Ansprüche auf Hilgartsberg an.
Im Jahre 1252 geht sie in den Besitz von Herzog Otto von Wittelsbach über, welcher Hilgartsberg zu einem Gerichtsbezirk ausbaut. 1531 wird die Burg als Lehen an die Münchner Patrizierfamilie Weißenfelder übergeben. Ihnen folgt der Freiherr Fugger im Jahre 1621.
Der Aufgang führt in den Innenhof
Während des 30-jährigen Krieges bricht ein großer Brand auf der Burg aus und auch die Pest macht vor ihren Toren nicht halt. Im Zuge des österreichischen Erbfolgekriegs wird die Burganlage im Jahr 1742 dann vollständig zerstört.
Hilgartsberg
bleibt bis ins 19. Jahrhundert Eigentum der Fugger, bis sie 1822 die
Rechte aus dem Lehen an den Freistaat Bayern verkaufen, welcher das
Schlossgebäude an den Gastwirt Florian Koch aus Garham veräußert.
1838 wird die Burganlage Staatseigentum, erst 1996 kauft die Marktgemeinde Hofkirchen die Burgruine Hilgartsberg zurück.
Soweit die historischen Fakten zur Burgruine Hilgartsberg. Aber wie es sich für derart betagtes Gemäuer gehört, spielt es auch in den Sagen des Volksmundes eine große Rolle.
Der Brunnen
Die hat Hans Eckmiller in seiner Schrift „Schloß Hilkersberg“ festgehalten und berichtet darin zum Beispiel von drei toten Burgfräulein, die am Brunnen spuken, weil sie von dort in die Tiefe gestürzt worden sind. Oder vom rotglühenden Skelett des letzten Grafen, der von seinen Feinden in der eigenen Burg eingemauert worden sein soll.
Der Sage nach heißt es: „In finsteren
Nächten, wenn der Sturm durch die öden Fenster fährt und an den alten
Mauern rüttelt, da wird es im Schlosshofe lebendig: Sporen klirren,
Rosse stampfen und zwischen den Trümmern des umgestürzten Turmes, welche
den Hof bedecken, bewegen sich lärmend geharnischte Gestalten; wo
einst das Standbild des hl. Georg stand, sitzt eine Eule mit feuerroten
Augen.“
Heute Schauplatz für Theater und Burgweihnacht. Heute
können mutige Spaziergänger noch die Überreste der ehemaligen
prächtigen Burganlage bestaunen: Drei Toranlagen, der Zwinger, die
Ringmauern und der Kerker mit dem Gitter über dem Verlies sind erhalten.
Das Verlies
Die
Ruine ist heute ein beliebter und stimmungsvoller Schauplatz für
zahlreiche Veranstaltungen. In ihren Mauern finden unter anderem
Theateraufführungen, Burgfestspiele und eine „Burgweihnacht“ statt, die
im Schatten der alten Burg in ganz neuem Licht erstrahlen.
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