Samstag, 21. September 2024

💀Alexander Bean der Kannibale💀

 💀Alexander Beane der Kannibale💀


Alexander „Sawney“ Beane vor seiner Höhle. Seine Frau trägt zwei menschliche Beine in die Höhle. Links ein getötetes Opfer. Im Hintergrund naht der bewaffnete Suchtrupp. Kupferstich um 1734

Alexander „Sawney“ Bean oder Beane (Sawney ist eine Kurzform von Alexander) heißt das legendäre Oberhaupt einer kannibalistischen Familie in Schottland im 16. Jahrhundert. Es wird behauptet, dass er, seine Frau und ihre 46 Kinder und Enkel über 1000 Menschen getötet und gegessen haben sollen, bevor sie festgenommen und hingerichtet wurden.


Der Anfang

Nach der 1726 in London unter dem Pseudonym Captain Alexander Smith publizierten Fassung verübte Alexander Beane seine Gräueltaten während der Herrschaft von König Jakob I., als dieser noch König von Schottland und noch nicht von England war, also in den Jahren von 1567 bis 1603. Beane wurde in der Grafschaft East Lothian geboren, acht oder neun Meilen östlich der Stadt Edinburgh. 


Seine Eltern verdienten sich ihren Lebensunterhalt als Zäuner und der Sohn erlernte von ihnen das Handwerk, merkte aber bald, dass ihm ehrliche Arbeit nicht lag. Beane nahm ein Weib, das ebenso verdorben war wie er. Die beiden lebten aber, so heißt es, nicht unter Menschen, sondern einsam in einer Höhle am Strand von Shire Galloway.


Gezeigt wird eine Höhle am Bennane Head in South Ayrshire, nicht weit von Galloway, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben sollen. Die Höhle führt mehrere hundert Meter in den Fels und der Eingang war während der Flut vom Wasser blockiert. Hier sollen sie unerkannt 25 Jahre gelebt und während dieser Zeit etwa 1000 Menschen ermordet haben.


Familienleben und Kannibalismus

Anfangs überlebten Beane und seine Frau durch Wegelagerei und Ermordung von Reisenden. Sie stahlen ihnen Geld und andere verwertbare Gegenstände. Diese horteten sie in ihrer Höhle. Sie zu verkaufen, wagten sie nicht, da sie die Entdeckung fürchteten.


Alexander Beane und seine Frau zeugten eine große Anzahl von Kindern und später auch „Enkel“, den Umständen nach durch inzuchtbasierte Beziehungen. Bevor sie ihr grausiges Ende fanden, bekamen sie acht Söhne und sechs Töchter sowie 18 Enkelsöhne und 14 Enkelinnen. Ihre Methoden waren einfach und effizient: Sie lauerten ihren überraschten Opfern aus dem Hinterhalt in kleinen Gruppen auf, überwältigten und töteten sie.


Die Einnahmen der Beutezüge waren allerdings nicht groß genug, den wachsenden Klan zu unterhalten. Daher begannen Bean und seine Familie, sich von den Getöteten zu ernähren. Die Opfer wurden also nicht nur all ihrer Habseligkeiten beraubt und ermordet, sondern auch noch in die Höhle geschleppt, ausgebeint und aufgegessen. Die Familie legte Reste in Salz und Essig ein oder räucherte sie als Vorräte für schlechte Zeiten.


Das Verschwinden zahlreicher Reisender blieb natürlich nicht unbemerkt. Als die Anzahl der Vermissten immer weiter anstieg und die Unruhe unter der Bevölkerung ebenfalls, sah sich der schottische König gezwungen, Soldaten und Polizeibeamte zu entsenden. Immer wieder wurden Verdächtige verhaftet und ohne große Umstände gehängt. Aber das Verschwinden von Reisenden dauerte an, alle Exekutierten erwiesen sich im Nachhinein als unschuldig.


Gefangennahme und Hinrichtung

Schließlich wurde das Rätsel der vielen auf mysteriöse Art verschwundenen Menschen dann angeblich gelöst. Ein von einem Jahrmarkt heimwärts reitendes Paar wurde von einer Horde verwilderter Gestalten angegriffen. Während die Frau vom Pferd geholt und sofort getötet wurde, konnte sich der Mann zur Wehr setzen. Noch während des Kampfes kamen weitere Leute auf dem Nachhauseweg vom Markt dem Mann zu Hilfe und die Beane-Familie musste flüchten.



Da ihre Existenz entdeckt war, wurde schon bald darauf die Jagd auf sie eröffnet – angeblich unter persönlicher Leitung des Königs. Er führte, so berichtet die Geschichte, mehr als 400 Mann mit Bluthunden zur Suche, und schon bald fanden sie die Höhle, die Beane und seiner Familie so lange als Unterschlupf gedient hatte. Die Szenerie, die sich den Soldaten bot, soll unbeschreiblich gewesen sein. In der Höhle hausten 48 völlig verwilderte Familienmitglieder, von der Decke hingen menschliche Körperteile zum Räuchern und überall fanden sich die Überreste der kannibalischen Mahlzeiten sowie die Habe der Überfallenen und Getöteten.



Unmittelbar nach der Gefangennahme wurden die Mitglieder der Familie gebunden nach Edinburgh und von dort unter starker Bewachung nach Leith gebracht. Sie wurden schnell und ohne Prozess hingerichtet. Den Männern wurden Penis, Hände und Füße abgehackt und sie bluteten zu Tode. Die Frauen, die diesem Schauspiel zusehen mussten, wurden anschließend lebend auf drei Scheiterhaufen verbrannt, alle, so die Geschichte, ohne die geringste Reue und bis zum letzten Atemzug fluchend und geifernd.


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