Freitag, 17. Januar 2025

🐎Kentauren oder Zentauren👤


🐎Kentauren oder Zentauren👤


Die Kentauren sollen von Ixion, dem König der Lapithen in Thessalien, und einer Wolke (griechisch Nephele) abstammen, der Hera auf den Rat des Zeus ihre Gestalt gegeben hatte, als der betrunkene Ixion sie bei einem Gelage der Götter belästigte. 



Als Ixion das Trugbild „anstach“, zeugte er damit entweder einen Bastard, den Kentauros, der sich später mit den Stuten Magnesias paarte und damit die Kentauren schuf, oder aber die Kentauren entstanden direkt aus dieser Wolke.


Ein Zentaur oder Kentaur ist ein Fabelwesen. Es sieht aus wie ein Pferd, hat aber den Oberkörper, die Arme und den Kopf eines Menschen.


Aussehen der Zentaur



Ein Zentaur hat den Kopf und Brustkorb eines Mannes. Die Beine und der Körper sind die eines Pferdes. Die Fellfarbe reicht von hellem Braun bis glänzendem Schwarz. 



Ein herrlich anzusehendes Fabelwesen mit einem von Muskeln durchzogenen Männer-Rumpf vermischt mit dem rassigen Körper eines Vollbluthengstes.



Dementsprechend werden die Kentauren als unbeherrschtes und lüsternes Volk bezeichnet, ganz im Gegensatz zu den Lapithen, die nach älterer Auffassung als Sturmdämonen beziehungsweise als Personifikationen des Sturms galten, und deren König Peirithoos von so edler Gestalt war, dass er den ebenso edlen Theseus für eine lebenslange Freundschaft gewinnen konnte.



                                                                        Theseus


Der Name „Kentaur“ wird unterschiedlich hergeleitet. Seine Deutung als Kombination von „ich steche“ (griechisch κεντῶ kentṓ) und „Stier“ (ταῦρος taúros) soll darauf zurückzuführen sein, dass berittene Bewohner des Dorfes Nephele die Rinder des Ixion mit Speeren töteten, weswegen sie als „Kentauren von Nephele“ bezeichnet wurden. 


Die Kombination von „ich steche“ und „Wolke“ ist eine ebenfalls mögliche etymologische Deutung, weil Ixion in eine Wolke „gestochen“ hat.



Des Weiteren wird das Wort „Kentaur“ vom lateinischen centuria (etwa „hundertköpfige Kriegsbande“) abgeleitet. Eine Herkunft aus dem Sanskritwort gandharva wird ebenfalls diskutiert. Es bezeichnet altindische niedere Gottheiten, die in Aussehen und Charaktereigenschaften mit den Kentauren verwandt sind.


Die Kentauren waren die Erzfeinde der Lapithen und wurden von diesen aus Thessalien auf die Peloponnes vertrieben, als sich die Zentauren bei der Hochzeit des Königs der Lapithen, Peirithoos, „vom Wein erhitzt“ über deren Frauen hermachten (Kentauromachie). 



Der berühmteste Kentaur, Cheiron, stammt nicht von dem Lapithenkönig Ixion, sondern von dem Titanen Kronos ab; er war als einziger Kentaur nicht brutal und lüstern, sondern weise und gütig. 


Er verstand sich auf die Jagd und die Heilkunde und soll viele griechische Helden erzogen haben, etwa Achilleus und Asklepios. Der Sage nach wurde Cheiron von Zeus in ein Sternbild verwandelt.


Kentauren und Namen

Während der Name der Spezies „Kentaur“ selbst „noch nicht mit überzeugender Sicherheit erklärt worden ist,“ lässt sich über ihre Eigennamen eine Menge sagen. 


In ihnen spiegeln sich wider sowohl die ursprünglich naturbezogenen Pferdemenschen, als auch die später von den antiken Autoren dazu erfundenen anthropomorphen Ergänzungskentauren. Einige Namen passen nicht in diese Kategorien. Beispiele: Astylos, Echecles, Eurynomos, Hodites, Medon, Thereus.




Naturbezug

Ursprünglich sind die Kentauren Personifikationen der aus den hohen Bergen herabstürzenden Gewässer, die in ihrer unbändigen Kraft und mit Getöse Geröll und Bäume ins Tal und in die Ebene mitreißen. 



Sie wohnen in Bergwäldern, in Höhlen und Kämpfen ihrer Flussnatur gemäß mit Felsbrocken und Bäumen. Dazu passt ihr Aussehen, denn sie „haben die Gestalt von Rossen, die von jeher Symbole der sich gleichsam bäumenden Meereswogen oder schnellfließenden Ströme und Quellen gewesen sind.



Besonderheiten der Zentaur

Ein Zentaur ist dem ständigen eigenen Zweifel zwischen Gewalt und Weisheit ausgesetzt. Viele Zentauren lieben das Studium der schönen Künste, der Wissenschaften und der menschlichen Güte. Manche von ihnen haben sogar eine prophetische Begabung. 



Doch es gibt auch die Zentauren, die sich lüsternd auf jedes weibliche Wesen werfen wollen, die Trinkgelage lieben und keiner Rauferei aus dem Wege gehen. Manchmal bekommt ein Zentaur Depressionen wegen dieser inneren Zerrissenheit und zieht sich in die Einsamkeit zurück.


Die kultivierten Zentauren

Der andere Zentauren-Zweig entstand aus der Verbindung des griechischen Titan Kronos und der wunderschönen Meeresnymphe Philyra. Ihr erstgeborener wurde der sagenhafte Zentaur Chiron, der schon im zarten Knaben-Fohlen-Alter wissbegierig und wohlerzogen war. 


Herangewachsen zu einem stolzen Zentaur, zeigte sich Chiron gebildet, weise und kultiviert. Er bewegte sich in aristokratischen Kreisen und zählte Herkules zu seinem besten Freund.



Chiron erzog seine eigenen Kinder zu ordentlichen und lernbegierigen Zentauren, die immer wussten wie man sich wo zu benehmen hatte. Dies gefiel den Göttern und so bekam Chiron viele Götter- und Heldenkinder zur Erziehung und Betreuung anvertraut.


Im Laufe der vielen Jahrhunderte vermischten sich wahrscheinlich die beiden unterschiedlichen Zweige der Zentauren und heute vereinen sie den ungestümen Charakter der Ixion-Linie und den Wissensdurst der Kronos-Linie.


Besonders in jungen Jahren liebt ein Zentaur den Kampf und das Kräftemessen. Doch mit zunehmendem Alter werden Zentauren meist gütig und weise und geben gute Lehrmeister ab. 



Allerdings darf man auch einen älteren Zentaur niemals in seinem Stolz verletzen. Er ist furchtbar nachtragend und würde immer auf Rache aus sein.



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