Mittelalterkleider selbst nähen

Wie sieht überhaupt die Zusammenstellung aus?

Das Oberteil:
1)
Meistens werden cremefarbene Hemden oder Blusen genommen.
Das ist die Grundlage /ein Hemd für den Mann und eine Bluse für die Frauen.
Und der Leinenstoff eignet sich am besten dafür.


2)
Bei den Frauen sollte man ein Corsage darüber ziehen.
Es gibt diese schon mit Schnallen und Schnüre.
Man kann sie auch später selbst verziehren, z.B Perlen, Stickereien.
Bei den Männern würde ich eine Weste empfehlen. Dies kann bunt sein.
Als Mann trägt man Dreiviertelhosen. Die Damen tragen lange Röcke.
Wenn man eher die Epoche des Lagerers tragen möchte dann sollte
der Rock unbedingt auch aus Leinen sein. Simpel und schlicht.
Die Schuhe für die Damen sind eher zierliche Schnürschuhe und bei den
Herren einfache  Boots oder Stiefel.

Alternative:
Eine Cotte selbst nähen. Sie aus wie ein langes Hemdkleid.
Dies können Frauen und Männer tragen.
Epoche : Hochmittelalter
Nun geht es ans ausmessen:
Erstmal Gedanken machen wie lang die Cotte werden soll. Dann vermessen
Sie die Person, die es künftig trägt. Das Ganze etwas lockerer messen.
Wichtig ist die Schulterbreite, Kopfumfang, die Armlänge, Oberarmumfang und der Umfang
des Handgelenkes sowie die Länge von der Schulter aus.

3)
Das Schnittmuster kann man auf Backpapier zeichnen. Dazu zeichnen Sie mit Hilfe
der Maße aus Schulterbreite und der Gewünschten Länge ein Rechteck auf.
Mittig an einer der kurzen Seite zeichnen Sie einen Kreisbogen, das ist später der
Kopfausschnitt. Durchmesser vom Kopfumfang lässt sich mit Pi teilen.

4)
Für die Arme malen Sie die Armlänge auf. Am Ende tragen Sie den Umfang
des Oberarms an und am anderen den des Handgelenkes. Daran denken, lieber etwas
mehr berechnen, daß es nicht zu eng wird. Die Endpunkte der beiden kurzen Seiten verbinden Sie nun,
so daß Ihr Ärmel ein Trapez ergibt.

5)
Nun malen Sie noch zwei Geren auf. Diese Keile geben dem Gewand am Ende eine schöne Weite.
Man zeichnet dafür ein rechtwinkliges Dreieck, dessen Hypotenuse (längste Seite)
der Länge des Gewandes ab der Hüfte bis zum unteren Ende entspricht.

6)
Alles Ausschneiden um es auf den Stoff zu übertragen.

7)
Der Stoff sollte vorher Gewaschen und am besten Gebügelt sein.

8)
Das Muster auf den Stoff legen und mit Stecknadeln befestigen.

9)
Danach alle Teile ausschneiden( dran denken wegen der Naht mindestens 1 cm dazurechnen)

10)
Papierbögen entfernen. Sie haben jetzt zwei große Rechtecke jeweils mit einem halben
Kopfausschnitt, zwei Trapeze und vier Dreiecke vor sich liegen. Vor und Rückseite
aufeinander legen. Aber auf links herum. Also mit den Außenseiten nach innen.
Das Ganze mit Stecknadeln befestigen, dann zusammen Nähen an den Schultern.

Der Halsausschnitt:

11)
Drehen Sie das Gewand rechts herum. Sie benötigen einen etwa 3-4cm breiten
Stoffrest als Schrägband von der Länge des Ausschnitts Umfang. Aber lieber etwas länger
berechnen. Dieses Schrägband legen Sie rechts genau an den Halsausschnitt und stecken
es sorgfältig fest. Danach wird das Ganze möglichst dicht an der Ausschnittkante
zusammen genäht.

12)
Das Gewand wird dann links herum gedreht und ziehe das Schrägband durch den Ausschnitt,
so daß Sie es umklappen können. Die Nahtstelle bildet nun den Rand des Kopfausschnitts.
Das Ganze bügeln Sie jetzt und nähen mit 1-2 cm Abstand zum Rand einmal
um den gesamten Ausschnitt herum.

13)
Jetzt kommen die Ärmel dran. Umsäumen Sie die kurzen Seiten für die Handgelenke
und nähen Sie die Ärmel links zusammen, sodass zwei Schläuche enstehen.
Diese drehen Sie wieder auf rechts und schieben einen Ärmel in die Cotte, sodass die Oberarmränder direkt aufeinander liegen. Die Cotte selbst ist dabei auf links gedreht. Beide Teile berühren sich also mit ihrer Außenseite. Nach dem Feststecken können Sie den Ärmel annähen. Mit dem zweiten Ärmel verfahren Sie auf die gleiche Weise.

14)
Jetzt nähen Sie jeweils zwei Geren mit ihren längsten Kanten seitlich an das
Vorder- und Rückenteil Ihres Mittelalter-Kostüms. Auch hier liegen wieder die
Außenseiten der Teile aufeinander. Wenn Sie die Gewandung nun ausbreiten,
bilden die rechten Winkel der Gere die unteren äußeren Ecken.

15)
Am Ende nähen Sie die  zwei offenen Seiten zusammen und versäumen den unteren Rand.


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