
Sebastian Kneipp
Sebastian Anton Kneipp geb. 17. Mai
1821. Gestorben 17. Juni 1897.
Er war ein bayrischer Priester und
Hydrotherapeut. Als er 1849 an Tuberkulose erkrankte, entdeckte er das Buch „Unterricht
von der Heilkraft des frischen Wasser von Johann Sigmund Hahn“.
Was schon
früher angewandt wurde, wurde durch Kneipp populär Er gab dem Wasser treten und
Wasserkur seinen Namen. Außerdem der „Kneipp- Medizin“. Geboren in armen
Verhältnisse musste er schon als 11 Jähriger am Webstuhl und als Viehirte
arbeiten. Durch einen Brand verlor er sein Elternhaus und seine ersparten 70
Gulden. Ein Verwandter Kaplan „Mathias Merkle“ unterrichtete ihn in Latein und
bereitete ihn so aufs Gymnasium vor. Der Ortspfarrer war auch Botaniker und er
lehrte Kneipp die Pflanzenheilkunde.
1848 konnte er endlich sein Theologiestudium
aufnehmen. Er selbst machte täglich Wasserkuren und Anwendungen. Heimlich
behandelte er Kommilitonen, die wie er an Tuberkulose erkrankt waren. Er las
Bücher und hörte von „Vincenz Prießnitz“ der bereits seit 30 Jahren mit Wasser
behandelte. Am 6. August 1852 erhielt er im Augsburg Dom die Priesterweihe. Bis
1855 hatte er schon drei Stellen als Kaplan. Im Jahr 1853 kam es zur ersten
Anzeige wegen “Kurpfuscherei“. Dem Richter der ihm eine Buße von zwei Gulden auferlegte,
stellte er eine Kuranweisung gegen Gicht aus. 1854 klagte der Apotheker aus
Babenhausen Kneipp an, wegen Schädigung und Gewerbe Beeinträchtigung. Kneipp
legte dem Gericht vor, daß er nur armen Menschen und solchen die nach
jahrelanger Behandlungen durch Ärzte nicht geholfen wurde.
Im selben Jahr brach in ganz
Oberbayern und Schwaben eine Choleraepedemie aus. Ihm wurde später die Heilung von 42 erkrankten
Menschen zugeschrieben. In der Bevölkerung nannte man ihn „ Cholerakaplan“. Jetzt
wurde das Bischöfliche Ordinariat aufmerksam. Ende 1854 wurde er nach Augsburg
versetzt. Ankunft in Wörishofen.
Im Mai 1855 wurde Kneipp Beichtvater
und Hausgeistlicher im Kloster Wörishofen der Dominikaner. Er brachte einen Aufschwung ins beschauliche
Wörishofen. Er ließ die Landwirtschaft des Klosters wieder aufbauen. Er entwarf
Entwässerungsgraben für Wiesen. Er ließ neue Kleeernten anbauen. Den Schwestern
brachte er das „Veredeln“ von Bäumen bei, auch der Imkerei.
Immer mehr Hilfesuchende kamen zu ihm
nach Wörishofen. Auch aus wohlhabenden Kreisen. Wörishofen wurde bald zum
Kurort. 1871 schrieb Kneipp sein erstes Buch. Endlich am 1. Januar 1873 gibt es
in Bayern die „Kurfreiheit“. Trotz immerwährender Kritik seitens der
Ärztevereinigungen, kamen immer mehr Kurgäste.
Im Jahre 1883 traf ein junger Arzt
aus Türkheim in Wörishofen ein. Er war skeptisch.
Aber schon ein Jahr später kam er zurück und bat Kneipp, bei ihm an gemeinsam
die Sprechstunde zu führen. 1886 erschien sein Buch „Meine Wasserkur“.
Bald kamen 4000 Heilsuchende nach
Wörishofen. Jetzt schrieb er sein zweites Buch „So sollt ihr Leben“.
Immer mehr Badehäuser wurden
errichtet. Am 14. Dezember 1890 gründete der Verleger Ludwig Auer den ersten
Kneipp- Verein.
Kneipp bestand vehement au die Einrichtung
einer Karitativen Abteilung, wo Arme und Waisenkinder kostenlos behandelte
werden.
1892 traf Alfred Baumgarten in
Wörishofen ein und bleibenden Badearzt.
Ende 1893 wurde Kneipp von Papst LEOX
III. zum päpstlichen Geheim Kämmerer ernannt. Im darauf folgenden Jahr reiste
er nach Rom und erhielt eine Audienz beim Papst. Sebastian Kneipp wurde vom „LATEINISCHEN
PATRIARCHEN von JERUSALEM“ zum Komtur des „ RITTERSORDEN vom HEILIGENGRAB zu
JERUSALEM ernannt. Dieser begnadete Menschen, Heiler und Theologe. Er starb am
17. Juni 1897.
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