Der Hexenhammer
Es gilt kein verheerenderes Buch außer
vielleicht Mein Kampf- als Hexenhammer.
Dieses Buch hat Tausenden Menschen
den Tod gebracht. Vor allem Frauen. Auch in der Neuen Welt Amerika.
Das erste Mal
erschien das Buch 1487. Der Dominikanermönch Heinrich Kramer wurde nach einer
kurzen Inhaftierung entlassen. Papst Sixtus erteilt ihm am gleichen Tag die
Befugnis zur Inquisition.
Bereits zwei Jahre später war er ein
gefürchteter Hexenjäger in der Diözese Konstanz und Ravensburg Es gab jedoch
Widerstand in den eigenen Reihen. So verfasste 1484 unter dem Namen „Henricus
Institoris“ dem neuen Papst Innozent einen Text vor. Es war die sogenannte „Hexenbulle“.
Diese legalisierte die Hexenverfolgung. Mit der Bulle im Gepäck reiste Kramer
nach Innsbruck. Er wollte in der Tiroler Hauptstadt einen Hexenprozess führen.
Aber in Innsbruck wird er ausgewiesen. Als er unverrichteter Dinge wieder
zurückkam, verschanzte er sich 1486 in einem Kloster in Speyer. Er schrieb den
Hexenhammer auf Latein: „Malleus maleficarum“! Das Werk wurde extrem
frauenfeindlich und fälschlich oder lügnerisch. Der I. Teil beschäftigt sich
ausschließlich mit der Definition des Hexenverbrechens. Er möchte beweisen,
dass Hexen real sind und somit auch ihre Verbrechen. Er beruft sich dabei auf „Thomas
von Aquin“ 1225- 1274 und „Augustinus“ 354- 430. Die beiden gelehrten hatten sich
mit der Zauberei auseinander gesetzt. Kramer verdrehte jedoch die Texte so, um
sie für seine Zwecke zu gebrauchen.
Er schreibt auch über „ Teufels
Buhlschaft“, Tierverwandlung und Opferung von Kindern an den Teufel. Im II.
Teil gibt er an, was Hexen alles anrichten können, z.B. Schlechte Ernten,
Feuer, Plagen usw. Die Beispiele die er nannte, hatte er aber den Frauen unter
Folterqualen abgerungen.
Der III. Teil beschäftigt sich mit
der Umsetzung und Durchführung von Verfahren. Auch die Regeln bei
Hexenprozessen.
Durch den Buchdruck verbreitete sich
der Hexenhammer schneller. Fast alle Bibliotheken von Klöster, Fürstenhäuser
und Universitäten, im christlichen Europa, hatten diese Werk. 1491 rühmte sich
Kramer, dass er mehr als 200 Hexen zur Strecke gebracht hatte. Vom Süden aus
verbreitete sich die Verfolgungswelle nach dem Norden und dem Westen aus. Aber
auch in Südtirol, den Dolomiten und die Lombardei aus. Erst durch Kramers Tod
1505 verebbte die Hexenverfolgung. Doch trotz allem kostete es Tausende
Menschen den qualvollen Tod auf dem Scheiterhaufen. In Deutschland wird die
Verfolgung jedoch noch weitere Hundert Jahre andauern.
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