Dienstag, 15. November 2016

Der Hexenhammer



Der Hexenhammer

 

Es gilt kein verheerenderes Buch außer vielleicht Mein Kampf- als Hexenhammer.
Dieses Buch hat Tausenden Menschen den Tod gebracht. Vor allem Frauen. Auch in der Neuen Welt Amerika.


Das erste Mal erschien das Buch 1487. Der Dominikanermönch Heinrich Kramer wurde nach einer kurzen Inhaftierung entlassen. Papst Sixtus erteilt ihm am gleichen Tag die Befugnis zur Inquisition.
Bereits zwei Jahre später war er ein gefürchteter Hexenjäger in der Diözese Konstanz und Ravensburg Es gab jedoch Widerstand in den eigenen Reihen. So verfasste 1484 unter dem Namen „Henricus Institoris“ dem neuen Papst Innozent einen Text vor. Es war die sogenannte „Hexenbulle“. Diese legalisierte die Hexenverfolgung. Mit der Bulle im Gepäck reiste Kramer nach Innsbruck. Er wollte in der Tiroler Hauptstadt einen Hexenprozess führen. Aber in Innsbruck wird er ausgewiesen. Als er unverrichteter Dinge wieder zurückkam, verschanzte er sich 1486 in einem Kloster in Speyer. Er schrieb den Hexenhammer auf Latein: „Malleus maleficarum“! Das Werk wurde extrem frauenfeindlich und fälschlich oder lügnerisch. Der I. Teil beschäftigt sich ausschließlich mit der Definition des Hexenverbrechens. Er möchte beweisen, dass Hexen real sind und somit auch ihre Verbrechen. Er beruft sich dabei auf „Thomas von Aquin“ 1225- 1274 und „Augustinus“ 354- 430. Die beiden gelehrten hatten sich mit der Zauberei auseinander gesetzt. Kramer verdrehte jedoch die Texte so, um sie für seine Zwecke zu gebrauchen.
Er schreibt auch über „ Teufels Buhlschaft“, Tierverwandlung und Opferung von Kindern an den Teufel. Im II. Teil gibt er an, was Hexen alles anrichten können, z.B. Schlechte Ernten, Feuer, Plagen usw. Die Beispiele die er nannte, hatte er aber den Frauen unter Folterqualen abgerungen.
Der III. Teil beschäftigt sich mit der Umsetzung und Durchführung von Verfahren. Auch die Regeln bei Hexenprozessen.
Durch den Buchdruck verbreitete sich der Hexenhammer schneller. Fast alle Bibliotheken von Klöster, Fürstenhäuser und Universitäten, im christlichen Europa, hatten diese Werk. 1491 rühmte sich Kramer, dass er mehr als 200 Hexen zur Strecke gebracht hatte. Vom Süden aus verbreitete sich die Verfolgungswelle nach dem Norden und dem Westen aus. Aber auch in Südtirol, den Dolomiten und die Lombardei aus. Erst durch Kramers Tod 1505 verebbte die Hexenverfolgung. Doch trotz allem kostete es Tausende Menschen den qualvollen Tod auf dem Scheiterhaufen. In Deutschland wird die Verfolgung jedoch noch weitere Hundert Jahre andauern.

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