💀Alcatraz und seine Geister💀👻
Auf der Insel wurde 1854 der erste
Leuchtturm an der US-amerikanischen Westküste in Betrieb genommen. In
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie als Standort für ein
befestigtes Fort genutzt. Bereits ab 1861 war darin ein Gefängnis
integriert, zunächst für Kriegsgefangene der Konföderierte während des
Sezessionskrieges.
Anfang der 1930er Jahre wurde das Fort zur
Gefängnisinsel umgebaut und fungierte von 1934 bis 1963 als eines der
zur damaligen Zeit bekanntesten und berüchtigtsten
Hochsicherheitsgefängnisse der USA.
Aufgrund zu hoher
Betriebskosten wurde das Gefängnis 1963 aufgegeben. 1964 sowie von Ende
1969 bis Mitte 1971 gelangte die seit der Schließung der Haftanstalt für
die Behörden als unbewohnt geltende Insel Alcatraz durch politisch
motivierte Besetzungsaktion der Indianerbewegung zu erneuter
öffentlicher Aufmerksamkeit.
Am 12. Oktober 1933 begann
schließlich der Umbau in eine Strafvollzugsanstalt, und am 1. Januar
1934 wurde Alcatraz zu einem Bundesgefängnis umfunktioniert. Wegen des
kalten Wassers in der Bucht und der tückischen Strömung war „The Rock“
(Der Fels) für ein Gefängnis ideal gelegen, da eine Flucht unmöglich
schien. Die ersten Gefangenen, 53 Häftlinge aus dem Staatsgefängnis in
Atlanta, trafen 1934 ein.
Alcatraz fungierte bis 1963 als
Hochsicherheitsgefängnis, in dem Gefangene untergebracht wurden, die in
anderen Gefängnissen als unverbesserlich und schwierig eingestuft
wurden. Unter ihnen befanden sich so bekannte Gangster wie Al Capone
(1934–1939), Robert Franklin Stroud (1942–1959), Machine Gun Kelly (1934–1951), Alvin „Creepy“ Karpis (1936–1962) oder der deutsche Spion Erich Gimpel (1945–1955).
In
den nächsten 29 Jahren der Nutzung inhaftierte man auf der Insel einige
der berüchtigtsten Kriminellen der USA. Insgesamt 1.576 Häftlinge waren
auf Alcatraz inhaftiert, davon nie mehr als 302 gleichzeitig. Die
Gefängniswachen lebten mit ihren Familien auf der Insel; insgesamt rund
300 Zivilisten, darunter 80 Kinder.
Die Zellen waren 1,52 × 2,74
Meter groß, mit Waschbecken, Toilette und Bett. Hier hielten sich die
Häftlinge zwischen 18 und 23 Stunden am Tag auf, alles andere waren
Sondervergünstigungen, die nur bei guter Führung gewährt wurden.
An
der Decke des Speisesaales waren für Notfälle Tränengasbehälter
angebracht, die allerdings nie benutzt werden mussten, bzw. konnten, da
sich viele Wärter des Gefängnisses zur Essenszeit im Speisesaal
aufhielten und sie sich so selbst geschadet hätten bzw. nicht hätten
eingreifen können. Auch hatte das Gefängnis als einziges im Land
Warmwasserduschen. Durch ausschließlich warmes Wasser in den
Duschanlagen sollte die Gewöhnung der Häftlinge an kaltes Wasser für
etwaige Fluchtversuche verhindert werden.
Stundenlang drangen die gellenden Schreie aus Zelle 14-D. "Lasst mich hier raus! Ich werde angegriffen", bettelte die Stimme immer wieder. "Ich sehe glühend rote Augen." Doch die Aufseher dachten gar nicht daran, den Insassen aus seiner Zelle zu lassen:
Das hier war Alcatraz, noch dazu der Isolationstrakt.
Allein, nur von Dunkelheit und Kälte umgeben, saßen die Gefangenen
wochen-, manchmal jahrelang in ihren Zellen. Einige fingen unter diesen
Umständen an zu fantasieren. Doch alles Schreien nützte nichts - die Tür blieb zu. Mitten in der Nacht verstummten die Hilferufe schließlich.
Fluchtversuche
Bereits
in der Zeit als Militärgefängnis gab es mindestens 29 Fluchtversuche
mit insgesamt 80 Beteiligten. Während 62 davon gefasst wurden und einer
mutmaßlich ertrank, ist das Schicksal der 17 anderen ungeklärt.
In
den 29 Jahren als Hochsicherheitsgefängnis gab es 14 Fluchtversuche
durch insgesamt 34 Gefangene (darunter die bei jeweils zwei Versuchen
beteiligten Joseph Paul Cretzer und Sam Shockley), aber keinen bekannten erfolgreichen Ausbruch.
25 Flüchtige wurden lebend gefasst (der zweimal gefasste Shockley
und ein weiterer Häftling wurden allerdings später in der Gaskammer
hingerichtet), sechs während des Fluchtversuchs erschossen (darunter Cretzer in der „Schlacht um Alcatraz“), fünf Flüchtige sind bis heute verschwunden und vermutlich im kalten Meer ertrunken.
Die
Geschichte, die Gewässer um die Insel würden von menschenfressenden
Haien frequentiert, wurde nur zur Abschreckung verbreitet. Die einzigen
Haie vor Alcatraz waren harmlose Katzenhaie.
Im Mai 1946 kamen
bei der „Schlacht um Alcatraz“ drei Insassen und zwei Gefängniswärter
ums Leben. Sechs Sträflinge hatten mehrere Wärter als Geiseln genommen,
um mit deren Transportschiff fliehen zu können. Nach mehrtägigen
Verhandlungen überwältigten die zur Unterstützung der Polizei
alarmierten Marines unter Einsatz von Handgranaten und Schusswaffen die
Aufständischen.
Am 11. Juni 1962 verschwanden die Insassen Frank Morris und die beiden Brüder John und Clarence Anglin
aus ihren Zellen, ein vierter Mann musste aus Zeitgründen
zurückgelassen werden. Die drei Männer konnten sich ihren Weg durch die
Belüftungsgitter der Zellen Freigraben, da der von Salz und Feuchtigkeit
stark angegriffene Mörtel brüchig geworden und daher mit in die Zellen
geschmuggelten Essbestecken aus massivem Stahl leicht wegzukratzen war.
Sie
gelangten über den Lüftungsschacht und das Dach des Zellenblocks
schließlich nach außen und verschwanden dann mit einem Schlauchboot, das
sie mithilfe von Regenmänteln und Klebstoff selbst gefertigt hatten.
Ihr Verschwinden wurde erst am nächsten Morgen bemerkt, als sie bereits
einen Vorsprung von über neun Stunden hatten.
Teile ihres
Schlauchbootes und ihrer Schwimmhilfen wurden an Land gespült bzw. von
Fischern geborgen. Die 1979 abgeschlossene FBI-Untersuchung des Falls
vermutet den Tod der Flüchtigen durch Ertrinken. Die Leichen wurden nie
gefunden, was für die Bucht mit ihrer starken Strömung auf den offenen
Pazifik hinaus allerdings nicht ungewöhnlich ist. Dennoch hält sich das
Gerücht einer erfolgreichen Flucht.
Im Jahr 2013 ging bei der Polizei von San Francisco ein Brief ein, der angeblich von John Anglin verfasst wurde. In diesem schreibt er von der erfolgreichen Flucht aller drei Ausbrecher. Clarence Anglin sei 2008 und Frank Morris 2005 gestorben, John Anglin selbst leide an Krebs. Eine Analyse der Handschrift durch das FBI konnte nicht eindeutig klären, ob der Brief authentisch ist.
2015 tauchte aus dem Umfeld der Familie eine Fotografie auf, die angeblich die beiden Anglin-Brüder
1975 auf einer Farm in Brasilien zeigt. Die Analyse des Bildes einige
Jahre später mithilfe von Gesichtserkennungsverfahren stützt die
Behauptung, dass es sich bei den abgebildeten Männern um das Bruderpaar
handelt.
Im Dezember 1962 fand eine weitere Flucht statt. Der Bankräuber John Paul Scott schwamm mit Hilfe
von aufgeblasenen Gummihandschuhen über eine Stunde durch das kalte
Wasser. Man fand ihn halb erfroren am Festland, er musste wiederbelebt
werden und wurde anschließend wieder auf die Insel gebracht. Der Ruf als
ausbruchssicheres Gefängnis war damit erneut erschüttert.
Die
Kosten der Anstalt – selbst das Trinkwasser musste mit Schiffen zur
Insel gebracht werden – und die durch den Salzfraß stark angegriffene
Bausubstanz sorgten letztlich für die Schließung von The Rock.
Auch ein Versuch der Fernsehreihe Mythbusters
zeigt, dass entgegen der damaligen Annahme eine Flucht aus Alcatraz
theoretisch möglich war. Die nachgestellte Flucht bediente sich der Idee
eines Schlauchboots aus Regenmänteln und ließ tatsächlich drei Personen
an den Marin Headlands nördlich der Golden Gate Bridge anlanden.
Auch
die Sendung Galileo versuchte in der Reihe „Galileo extrem“, die Flucht
nachzustellen. Ein Reporter schwamm die Strecke zum Festland ohne
Hilfsmittel in 37 Minuten. Ob Gefangene das auch geschafft hätten, ist
fraglich, da diese oft in körperlich schlechtem Zustand und nicht an
kaltes Wasser gewöhnt waren.
Die Fluchtversuche sind zu einem sehr großen Teil auf Fehlplanungen und Kostenersparnisse zurückzuführen.
Die
langsam, aber stetig verrottenden Wände zum Beispiel lassen sich auf
den Umstand zurückführen, dass die Zellentoiletten nicht mit Süßwasser,
sondern mit dem aus der Bucht gepumpten Salzwasser betrieben wurden.
Dies hatte zur Folge, dass die Zu- und Ableitungsrohre zu den Toiletten
im Laufe der Jahre stark korrodierten und somit undicht wurden.
Durch den ständigen Kontakt der Zellenwände mit salzhaltigem Wasser verrostete nach und nach die Stahlbewehrung im Inneren des Betons. Zusammen mit der Einwirkung der salzhaltigen Luft führte dies zu einer Schwächung der Bewehrung und zum Aufplatzen des Betons.
Des Weiteren
wurde auch noch der Fehler begangen, die Zellentüren am Zellenblock D
nicht wie bei den anderen Blöcken mit rundem und gehärtetem Stahl zu
versehen, sondern aus Geldmangel mit Flacheisen, die mit einem
Eisensägeblatt leicht zu durchtrennen sind.
Am 8. November 1969 besetzten etwa 40 Indigene Menschen des Sioux-Stammes die Insel, um für die Durchsetzung des Vertrags von Fort Laramie
zu demonstrieren, der den Indigenen Menschen die Nutzung von ehemaligem
Bundesgebiet zugesagt hatte, falls es nicht mehr gebraucht würde.
Bis heute spukt es dort..
Als die Aufseher die Zellentür am nächsten Morgen öffneten, fanden sie den Gefangenen leblos. Er hatte seltsame Würgemale
am Hals. Eine Untersuchung ergab, dass er sie sich nicht selbst
zugefügt haben konnte. Mancher behauptete, die Aufseher hätten den
Gefangenen erdrosselt. Andere glaubten an einen bösen Geist im
Gefängnis.
Der rätselhafte Tod des Häftlings ist nur eine von
vielen unheimlichen Geschichten, die sich um die Gefängnisinsel ranken.
Schon Autor Mark Twain beschrieb die Atmosphäre der Haftanstalt nach
einem Besuch als "so kalt wie der Winter, sogar in den Sommermonaten". Tatsächlich gilt Alcatraz in der San Francisco Bay als einer der schaurigsten Orte Amerikas.
Und
immer wieder zieht es selbsternannte Geisterjäger und Menschen, die
angeblich mit Verstorbenen kommunizieren, auf die Insel. Sie alle
berichten von unheimlichen Begebenheiten: unerklärliche
Temperaturschwankungen, mysteriöse Geräusche, geisterhafte Berührungen.
Schon
Amerikas Ureinwohner sollen geglaubt haben, dass auf dieser Insel böse
Geister ihr Unwesen trieben, schreibt Jerry Lewis Champion in seinem
Buch "Alcatraz Unchained".
Die Ohlone-Indianer, die bis zur Ankunft der Spanier 1775 rund 10.000 Jahre die kalifornische Küste besiedelten, sollen laut der Autoren von "Legends of America"
Stammesangehörige dorthin verbannt haben, die gegen Regeln der
Gemeinschaft verstoßen hatten. Spätere Knochenfunde lassen vermuten,
dass die Ausgestoßenen auf der Insel starben und begraben wurden.
Der spanische Entdecker Juan Manuel de Ayala benannte den felsigen Fleck in der Bucht von San Francisco 1775 nach den unzähligen Pelikanen, die dort lebten: Isla de Alcatraces. Einen Fuß setzte er jedoch nie auf die Insel: er fand sie unbewohnbar. Mitte des 19. Jahrhunderts bekam die Insel zunächst einen Leuchtturm - den ersten der amerikanischen Pazifikküste - und dann ein Gefängnis.
Während
des amerikanischen Bürgerkriegs beherbergte es die ersten Gefangenen:
Soldaten der Konföderierten-Armee wurden zu furchtbaren Bedingungen in
Verliesen eingekerkert, was einige nicht überlebten. Zur
Jahrhundertwende waren die Zustände so katastrophal, dass das Gefängnis
geschlossen wurde.
Nachdem die Regierung Anfang der Dreißigerjahre Mafiagangs den Krieg erklärt hatte, kam ihr das raue Eiland umgeben von eisigem Wasser und starken Strömungen gerade recht: Ein 1911 errichteter Neubau wurde zum Hochsicherheitsgefängnis umgerüstet.
1934 wurde Alcatraz zur
neuen Adresse von Amerikas furchteinflößendsten Gangstern: Al "Scarface" Capone und George "Machine Gun Kelly" Barnes, Robert Stroud, bekannt als "The Birdman" und Alvin "Creepy" Karvis saßen dort ihre Strafe ab.
Barnes, Robert Stroud
Schon
bald meinten erste Gefangene, Stimmen zu hören, rätselhafte Umrisse und
Schatten zu sehen. Waren es die Geister der verbannten Indianer? Oder
hatten die gnadenlosen Haftbedingungen den Gefangenen den Verstand
geraubt?
Die Häftlinge hausten in winzigen Einzelzellen und hatten strenges Redeverbot: In Alcatraz herrschte geisterhafte Stille, nur durchbrochen von den hallenden Schritten der Aufseher, dem metallenen Rattern beim Öffnen und Schließen der Zellentüren und dem Klirren von Schlüsseln und Ketten.
Wer gegen die Gefängnisordnung
verstieß, endete in Isolationshaft im berüchtigten D-Block: Ohne Licht
und Kleidung harrten die Gefangenen aus und konnten ihre Notdurft nicht
einmal in einer Toilette verrichten.
Stechender Schmerz im Nacken
Selbst hartgesottene Gangster verloren unter diesen Umständen ihre Fassung. Am 13. November 1937 schnitt sich Edward Wutke in seiner Zelle mit der Klinge eines Bleistiftanspitzers die Halsschlagader auf - der
erste Selbstmord seit der Eröffnung des Hochsicherheitsgefängnisses.
Auch Al Capone war nach seiner Freilassung nicht mehr derselbe: Sein
Geisteszustand hatte erheblich gelitten. "Hellcatraz" nannten Insassen die Insel.
Vielleicht
sind es ihre gemarterten Seelen, die bis heute durch die
Gefängnismauern geistern, wenn Besucher etwa zu hören meinen, dass darin
jemand ein Banjo zupft. Hatte nicht Al Capone dieses Instrument während
der Haftzeit gespielt und mit dem Gefangenenorchester regelmäßig
Konzerte für die anderen Insassen gegeben?
Aus der ehemaligen
Näherei hören manche noch immer das Summen der Nähmaschinen, obwohl die
Geräte längst aus den Räumlichkeiten entfernt wurden. Und einigen
Besuchern läuft in der Wäscherei ein kalter Schauer über den Rücken; ein
Medium verspürte sogar einen stechenden Schmerz im Nacken - bemerkenswert, denn nicht im Speisesaal, wie der Film "Murder in the First" darstellt, sondern in der Wäscherei hatte Henry Young einst seinen Mithäftling Rufus McCain erstochen.
Selbst hartnäckige Grusel-Leugner können sich den Geistern von Alcatraz offenbar nicht entziehen: Radiomoderator Ted Wygant
glaubte nicht an Paranormales, bis er sich 1982 zusammen mit Medium
Jeanne Borgen eine Nacht in Alcatraz einsperren ließ. Bis drei Uhr
morgens blieb die Nacht ereignislos und Wygant
lief mit seiner Begleitung zunehmend müder und mürrischer durch die
verlassenen Gemäuer. Bis ihn in einem der Korridore ein starkes
Hassgefühl überkam und nicht mehr losließ.
Vor Wut bereit zu töten
Minutenlang fühlte er, dass mit ihnen noch jemand in der Dunkelheit war. "Ich erinnere mich, dass ich dachte: Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich in diese Richtung schießen", berichtete Wygant den Reportern der TV-Doku "Places of Mystery".
Borgen sah sein wutverzerrtes Gesicht, hörte ihn hasserfüllt schreien und erinnerte sich: "Das war nicht der Ted, den ich kannte." Sie selbst wurde von einer solchen Wut übermannt, dass sie nach eigenen Angaben bereit gewesen wäre, Wygant zu töten, um aus dem Korridor zu entkommen.
Der
Ort, an dem die beiden von der starken negativen Energie ergriffen
wurden, war die Endstation des blutigsten Ausbruchsversuchs von
Alcatraz: 1948 hatte eine Gruppe von sechs Häftlingen es geschafft, sich
aus ihren Zellen zu befreien und zu bewaffnen.
Während drei von ihnen aufgaben und sich in ihre Zellen zurückzogen, wurden Bernard Coy, Joseph Cretzer und Marvin Hubbard
im Korridor in die Enge getrieben. Die Aufseher warfen Handgranaten in
den engen Gang, aus dem es kein Entkommen gab. Die Häftlinge starben - und haben offenbar noch eine Rechnung offen.
Das Gefängnis hat seit mehr als 50 Jahre ausgedient. Die letzten 27 Häftlinge verließen die Insel am 21. März 1963. In einer stummen Prozession liefen sie durch die Korridore, hinaus in den Hof und durch das Tor bis zur Inselküste. Mit einer kurzen Bootsfahrt ließen sie den unheimlichen Ort hinter sich.
Al Capone Zelle
Doch Alcatraz hat bis heute nichts von seiner schaurigen Macht verloren: Im April 2014 besichtigte laut einem Bericht der "Daily Mail" ein britisches Paar die Gefängnisinsel. Sheila Sillery-Walsh
stoppte an einer Zellentür, um durch eines der kleinen Fenster ein Foto
zu machen. Als sie auf ihr Handydisplay sah, sei hinter dem Fenster der
geisterhafte Umriss einer Frau zu erkennen gewesen.
Die seltsame Frau auf dem Foto
Beispielsweise eine britische Lehrerin berichtet von einem seltsamen Erlebnis. Sie nahm ein paar Fotos mit ihrem Handy auf, als sie Alcatraz mit ihrem Freund besichtigte. Auf einem der Bilder war ihren Angaben nach eine dunkle Frauengestalt am Fenster zu erkennen - obwohl dort bei der Besichtigung gar niemand gestanden hatte.
Zuerst dachte
das Paar, dass sich jemand anderes in der Scheibe gespiegelt hatte.
Ein
ehemaliger Wärter soll später angeblich erzählt haben, dass an genau
dieser Stelle immer eine Frau gestanden hatte, die einen Gefangenen
besuchte.
Besucher vor allem in Zelle 14D im Isolationstrakt immer wieder bizarre Geräusche und wispernde Stimmen hören.
In
dem winzigen Raum soll sich in den 1940er-Jahren Gerüchten zufolge
Schreckliches zugetragen haben: Ein Gefangener habe der Geschichte nach
allein in einer dunklen, kalten und leeren Zelle gesessen, in der es nicht einmal eine Toilette gab.
Manchmal
tage- oder wochenlang wurden die Insassen so weggesperrt. Der Mann
flehte die Aufseher stundenlang an, ihn herauszulassen. Er schrie, dass
er glühende rote Augen sehe.
Doch urplötzlich war der Mann still. Am nächsten Morgen fanden die Wärter ihn tot auf dem Boden. Am Hals hatte er seltsame Würgemale. Aber was war passiert? Hatten die Wächter ihn ermordet? War es Selbstmord?
Oder
hauste ein böser Geist in der Zelle, dessen Anwesenheit man heute
womöglich noch spüren kann? Anderen Gruselerzählungen zufolge sollen
mehrere Gefangene geklagt haben, dass sie bedrohliche Schatten und
Stimmen wahrgenommen hatten.
Später stellte sich heraus: Genau
dort hatte es 1948 einen blutigen Aufstand und einen Ausbruchversuch
gegeben. Mindestens ein Wärter wurde erschossen.
Die Armee griff
ein, die Soldaten warfen Handgranaten durch Löcher in der Decke – und
töteten die Aufständischen. Es könnten die Geister der Toten und
Gemarterten sein, die dort spuken, spekulieren manche im Internet.
Vielleicht sind es auch noch ältere Gespenster.
Ein altes Gefängnis und verbannte Indianer
Denn
die Insel hatte auch vor dem Bau des Alcatraz-Gefängnisses eine
Tradition als Kerker: Unter grauenvollen Bedingungen wurden dort im 19.
Jahrhundert Soldaten aus dem amerikanischen Bürgerkrieg eingesperrt.
Viele der Männer starben.
Aber schon viele hundert Jahre davor war Alcatraz ein Ort des Schreckens: Die Ohlone-Indianer verbannten angeblich unliebsame Stammesmitglieder dorthin, heißt es in dem Buch "Alcatraz Unchained". Sie waren sicher, dass böse Geister auf der Insel lebten.
Wahrscheinlich
fanden die Ausgestoßenen von Alcatraz keinen Weg zurück aufs Festland.
Sie harrten auf der Insel aus, bis sie starben. Für diese These sprechen
Knochenfunde.
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