👻Chateau de Brissac und seine Legende der grünen Frau👸
Chateau de Brissac
Bekannt als das höchste Schloss Frankreichs, wird Château de Brissac mit seinen sieben Stockwerken und 204 Zimmern auch „Riese des Loire Tals“ genannt.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts kaufte der einflussreiche Minister des französischen Königs Louis XI.
König Louis XI.
Pierre de Brézé die Ländereien von Brissac und baute dort eine mittelalterliche Burg mit starken Rundtürmen. Der Baustil war vermutlich streng, doch gab es einige Ausschmückungen, wie die bearbeiteten Giebel über den Maschikuli und den Dacherkern zeigen.
Pierre de Brézé
Die zwei noch stehenden Türme sind das einzige, was heute noch von dieser Burg steht.
Im Jahr 1502 verkauft sein Enkel die Burg und die Ländereien an René de Cossé, einem Kämmerer von Charles VIII, welcher den Namen Cossé Brissac annimmt.
René de Cossé
Cossé Brissac ist eine der ältesten adligen Familien in Frankreich und seitdem das Schloss 1502 gekauft wurde, blieb es bis zum heutigen Tag im Besitz der Familie, vertreten im Moment durch den 13. Herzog de Brissac.
13. Herzog de Brissac
Das alte Schloss:
Schloss Brissac
wurde im 11. Jahrhundert ursprünglich als Befestigung von den Grafen
von Anjou erbaut.
Nach dem Sieg Philipps II. über den englischen König übergab er den Besitz an Guillaume des Roches.
Philipps II
Mitte des 15. Jahrhunderts erwarb Pierre de Brézé, Minister von Karl VII. und Ludwig XI. den Besitz und errichtete ein mittelalterliches Schloss mit mächtigen Rundtürmen.
Zwei davon flankieren noch heute die Hauptfront. Sie gehören zu dem wenigen, das von dem Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert übrig geblieben ist.
1465 fiel Pierre de Brézé in der Schlacht von Montlhéry, und 1502 war die Familie Brézé gezwungen, Brissac an den Kammerherren Karls VIII., René de Cossé, zu verkaufen. Seine Nachkommen sind noch heute die Besitzer des Schlosses Brissac.
Karls VIII., René de Cossé
Charles II. Cossé-Brissac
war während der Religionskriege einer der Anführer der Katholischen
Liga und seit 1594 Statthalter von Paris.
Charles II. Cossé-Brissac
Er wollte dem Bürgerkrieg ein Ende machen und erkannte Heinrich IV. als legitimen König von Frankreich an.
Heinrich IV
Indem er ihm am 22. März 1594 die Tore der von spanischen Truppen besetzten Hauptstadt öffnen ließ, gab er Heinrich IV. die Möglichkeit, die Stadt praktisch kampflos einzunehmen.
Zum Dank erhob der König 1611 Brissac zum Herzogtum und verlieh Charles II. den Rang eines Feldmarschalls und Pair von Frankreich.
Charles II
Außerdem erlaubte er ihm, das während des Krieges stark zerstörte Schloss wieder aufzubauen.
Das Schloss Brissac
ist heute noch bewohnt und ist mit etlichen Kostbarkeiten ausgestattet.
Vom Vestibül aus führt der Rundgang zuerst in den großen Salon mit einer geschnitzten und bemalten Holztäfelung sowie einer vergoldeten Balkendecke aus dem 17. Jahrhundert.
Des Weiteren befinden sich hier vier venezianische Kristall-Kronleuchter aus Murano. Das eindrucksvolle Gebälk zeigt den Stil Ludwigs XIII. und ist mit geschnitzten Blumengirlanden, Früchten und Blattmotiven geschmückt.
In der ersten Etage befindet sich die große Galerie. Sie hat eine Länge von 32 m und ist von der Art, wie sie sich in den Schlössern im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts verbreitete.
Beispiele hierfür sind die Francois Galerie in Fontainebleau, die Galerie im Schloss Chenonceau über den Fluss Cher sowie der Spiegelsaal im Schloss Versailles.
Die Wände waren entweder mit Malereien verziert, oder sie wurden wie im Schloss Brissac mit Wandteppichen behängt. Die aus dem 16. Jahrhundert stammenden flämischen Tapisserien stellen Szenen aus dem Leben Alexander des Großen dar.
Die gewölbte Decke der Galerie wurde 1625 prachtvoll mit 100 Miniaturen pastoraler, biblischer und mythologischer Thematik bemalt.
Den Schluss des Rundganges bildet die gotische Kapelle im Südturm des ursprünglichen Schlosses. Das Chorgestühl aus der Renaissance ist mit eingelegten Emailplaketten geschmückt und stammt aus einem Kloster in Neapel.
Es folgt der Raum der Jagden, der seinen Namen flämischen Wandteppichen mit Darstellungen verschiedener Jagdarten des 16. Jahrhunderts verdankt.
Im anschließenden sogenannten Zimmer Ludwigs XIII. trafen sich im August 1620 König Ludwig XIII. und seine Mutter Maria von Medici nach der Schlacht bei Les Ponts-de-Cé, um sich vorübergehend zu versöhnen.
Maria von Medici
Die Nachkommen des Grafen von Brissac
bewohnten das Schloss, bis es 1792 während der Französischen Revolution
geplündert wurde. Das Schloss lag in Trümmern, bis es 1844 durch die
Nachkommen des Grafen restauriert wurde. Diese Arbeiten dauerten bis
weit in das 19. Jahrhundert.
Charles de Cossé 1506-1563
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts veränderte Jeanne Say, Gattin des Marquis de Brissac,
die nähere Umgebung des Schlosses.
Ein Graben, über welchen eine Zugbrücke führte, wurde aufgefüllt und der Park im englischen Stil umgestaltet.
Die Stallungen gegenüber dem Schloss wurden restauriert, ebenso Zimmer und Innenräume; zudem wurde für die begabte Koloratursängerin auch ein kleiner Opernsaal im Schloss gebaut.
Heute ist das Schloss im Besitz des 13. Herzogs von Brissac
und wird immer noch bewohnt. Die Innenräume sind zum Teil für Besucher
geöffnet.
An das Schloss schließt sich ein weitläufiger, etwa 70 Hektar großer Park mit zwei natürlichen Wasserwegen sowie einem Gestüt an.
Am Rande des Parks existiert ein 237 Meter langer Tunnel, der vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt und den überflutenden Fluss Aubance abgeleitet hat, um Überschwemmungen am Schloss zu verhindern.
Fluss Aubance
Die Legende:
Einer der berühmtesten Bewohner des Château de Brissac ist die “Dame Verte” oder Grüne Dame, die der Geist des Schlosses ist. Sie war mit dem Edelmann Jacques de Brézé verheiratet.
Vor 600 Jahren....
Jacques de Brézé
Der
Legende nach kam Jacques eines Tages von einem Jagdausflug zurück und
entdeckte, dass seine Frau ihn mit einem anderen Mann betrog.
Charlotte
Um sich zu rächen, kerkerte er seine Gattin Charlotte und ihren Liebhaber Jacques de Brézé ein und folterte sie beide zu Tode.
Jacques de Brézé
Außerdem soll Jacques kurz nach dem Mord aus dem Schloss ausgezogen sein, weil er das extreme laute Stöhnen der Geister seiner verstorbenen Frau und ihres Geliebten nicht ertragen konnte.
Heute berichten Besucher des Hotels von geisterhaften
Sichtungen, kalten Berührungen auf ihren Schultern und unheimlichen
Geräuschen während ihres Aufenthalts. Man hört und sieht sie immer wieder.
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