👻In der zerfallenen Klosterruine in Mitte Berlin soll der Geist eines Mönchs umgehen💒
Es gibt so viele gruselige Orte in Berlin und in Brandenburg: dunkle Tunnel, alte Friedhöfe und gespenstische Gemäuer. Dabei ist Angst natürlich kein schönes Gefühl – aber der Grusel und die schaurige, manchmal auch brutale Geschichte der Orte machen sie spannend.
In Berlin gibt es einige Orte, die eine Gänsehaut verursachen – diese unheimlichen Orte in und um Berlin besucht ihr besser nicht allein.
Wer die Klosterstraße entlangläuft, stößt auf die Ruine einer Kirche. Sie ist das letzte Überbleibsel des gotischen Franziskanerklosters, das seinen Beinamen der grauen Tracht seiner Mönche verdankt.
Einer von jenen, die um 1300 dort lebten – so wird erzählt – hieß Pater Roderich. Vor seinem Klostereintritt soll er Junker gewesen sein und ein schönes Burgfräulein geliebt haben.
Blick durch das Langhaus, 1896
Als man ihre Liaison entdeckte, jagte man
ihn davon, wobei er sich ein Bein brach und fortan hinkte.
Gebrochenen Herzens und körperlich eingeschränkt
ging er ins Kloster.
Sein Charakter veränderte sich und er wurde böse – er stiftete seine Brüder sogar zum Mord an. Irgendwann tauchte ein junger Mann im Kloster auf, Roderich geriet mit ihm in Streit und sperrte ihn in den Keller.
Kloster 1910
Als er geraume Zeit später erfuhr, dass der Unbekannte sein Sohn war, eilte er hinab, um ihn zu befreien: Doch er war tot. Roderich, der daraufhin weinend zusammenbrach, wurde wegen seiner düsteren Machenschaften von einem wütenden Mob erschlagen.
Noch heute soll er nachts wehklagend in der Kirchruine umgehen.
Klostergeschichte:
Die
Franziskaner-Klosterkirche in der Klosterstraße im Berliner Ortsteil
Mitte ist die Ruine eines bis auf das Jahr 1250 zurückgehenden
Gotteshauses.
Sie gehört zu den wichtigsten Bauwerken der Backsteingotik in der Region und war einst die Kirche des dortigen Grauen Klosters des Franziskanerordens. Die Kirche ist womöglich das älteste, in seiner einstigen Gestalt erhaltene Gebäude des alten Berlin.
Die Geschichte der Kirche ist eng mit der frühesten Stadtgeschichte Berlins verbunden. Der Franziskanerorden hatte in direkter Nachbarschaft des Sitzes der askanischen Landesherren, des Hohen Hauses, ein Kloster gegründet.
Die heutige Kirchenruine stellt den
letzten sichtbar verbliebenen Teil des Grauen Klosters dar. Ab 1249 ist
dessen Existenz nachweisbar, allerdings schon für frühere Zeit
anzunehmen.
Die Bauarbeiten an der Backsteinkirche dauerten bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Um 1500 wurde der Bau saniert. Infolge der in Berlin 1539 eingeführten Reformation wurde das Kloster aufgelöst.
Ab 1571 befand sich in den Räumen des ehemaligen Klosters die erste Berliner Druckerei. 1574 wurde hier das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster eröffnet.
Berühmte Schüler und Lehrer wie Karl Friedrich Schinkel, Friedrich Ludwig Jahn und Otto von Bismarck besuchten auch die Klosterkirche. Leonhard Thurneysser, der auch die Druckerei anlegte, ließ die Kirche 1583/1584 restaurieren.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden kleine bauliche Veränderungen vorgenommen. So wurde der alte Treppenturm abgerissen und dafür eine neue Fachwerktreppe an der Westseite errichtet.
1712 wurde im Mittelschiff der Lettner, der den Altarraum vom Kirchenschiff trennte, abgerissen. Im selben Jahr brannte es im Dachstuhl. Sieben Jahre später wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt, wobei der Fußboden um einen Meter erhöht wurde und die zwei nördlichen Chorfenster zugemauert wurden.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten
umfangreiche Umbauarbeiten. 1826 wurde der Giebelturm abgetragen; ab
1842 wurden an der Westseite zwei neue Türme errichtet; der Fußboden
wurde wieder abgesenkt und eine neue Sakristei gebaut.
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