Sonntag, 9. Februar 2025

💀Heinrich Himmler💀

 

💀Heinrich Himmler💀




Oktober: Heinrich Himmler wird in München als Sohn des Oberstudiendirektors Gebhard Himmler und dessen Frau Anna (geb. Heyder) geboren. 


Joseph Gebhard und Anna Himmler (stehend) mit ihren drei Kindern Heinrich (links), Ernst (Mitte) und Gebhard (rechts) in einer Aufnahme von 1906

Den Vornamen erhält er von seinem Taufpaten, Prinz Heinrich von Bayern, der von Gebhard Himmler erzogen worden war. In dem bürgerlichen Elternhaus herrschen eine strenge katholische Religiosität und nationalkonservative Einstellung vor.


                                                       Himmler ca. 7 Jahre

Himmler wuchs in geordneten Verhältnissen in der Amalienstraße 16 im Münchner Stadtteil Maxvorstadt auf. Er besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium München bis zu seinem 13. Lebensjahr. 


   Amalienstraße hinter der Universität, Postkarte um 1900

Danach zog die Familie nach Landshut, wo er seine Gymnasialzeit auf dem Humanistischen Gymnasium Landshut, dem heutigen Hans-Carossa-Gymnasium, fortsetzte und 1919 mit dem Abitur abschloss. Er galt als überaus fleißiger Schüler.

                                                        Hans-Carossa-Gymnasium

1917: Nach dem Notabitur bewirbt Himmler sich im Ersten Weltkrieg als Offiziersanwärter für die Marine, wird jedoch als Brillenträger abgelehnt. 


                             
                                    Gudrun (links) mit Mutter Margarete und Vater Heinrich Himmler

Er tritt daraufhin als Fahnenjunker in ein bayerisches Infanterieregiment ein. Er bleibt jedoch als Offiziersanwärter in der Ausbildung und wird nicht an der Front eingesetzt.

                                                                       Uniform

1918: Bei Kriegsende muss er seine Offiziersausbildung gegen seinen Willen abbrechen.


1919 April: Mit dem Freikorps Lauterbach kommt Himmler nach München, um gegen die Räterepublik unter Kurt Eisner zu kämpfen. Seine Bewerbung um Eintritt in die Reichswehr wird abgelehnt.

                                                Freikorps Lauterbach

Oktober: Nach einem kurzen landwirtschaftlichen Praktikum studiert Himmler an der Technischen Universität München Landwirtschaft. Er tritt der schlagenden Studentenverbindung "Apollo" und zahlreichen Vereinen bei, darunter auch der "Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde".

                            Technischen Universität München Landwirtschaft

1922: Nach der bestandenen Diplomprüfung arbeitet er als Laborassistent in einer Düngemittelfirma, gibt die Anstellung aber nach einigen Monaten wieder auf.


1923: Über die Mitgliedschaft bei den "Artamanen", einer bündischen Organisation der Völkischen, kommt er zum Wehrverband "Reichskriegsflagge" unter Ernst Röhm. Dieser bewegt ihn zum Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).


                                                                 Ernst Röhm

9. November: Himmler nimmt am Hitler-Putsch als Fahnenträger Röhms an der Besetzung des Kriegsministeriums teil.



1924: Während der Zeit, in der die NSDAP verboten ist, engagiert er sich unter der Obhut von Erich Ludendorff in der "NS-Freiheitsbewegung" und im Wahlkampf für seinen Freund Gregor Strasser.


                                                         Gregor Strasser

1925: In der wieder gegründeten NSDAP wird er Sekretär von Strasser und stellvertretender Gauleiter von Niederbayern-Oberpfalz.


1926: Stellvertretender Gauleiter von Oberbayern und Schwaben.


                                                                 Gauleiter

1926-1930: Himmler ist stellvertretender Reichspropagandaleiter der NSDAP.



1927: Ernennung zum stellvertretenden Reichsführer der Schutzstaffel (SS).




Juli: Heirat mit der acht Jahre älteren Gutsbesitzertochter Margarethe Boden.

Für kurze Zeit betreibt er mit seiner Frau erfolglos eine Hühnerfarm in Waldtrudering (bei München).





Januar: Himmler wird Reichsführer der SS, die zu dieser Zeit noch eine Untereinheit der Sturmabteilung (SA) mit 280 Mitgliedern ist.



Nach der Geburt seiner Tochter verlässt er den Hof in Waldtrudering, da die Beziehung zu seiner Ehefrau sehr schlecht ist.




1930: Himmler baut die SS konsequent für den Polizeidienst innerhalb der Partei aus und erweitert sie bis September auf über 2.700 Mann. Es gelingt ihm, die SS als unabhängige Parteiorganisation aus der SA herauszulösen.

Er wird bei der Reichstagswahl für den Wahlkreis Weser-Ems in den Reichstag gewählt.


1931 April: Mit der Niederschlagung der SA-Meuterei besteht Himmlers SS in den Augen Adolf Hitlers ihre erste Bewährungsprobe als innerparteiliche Polizeiorganisation mit unbedingter Loyalität zu seiner Person.


Himmler beauftragt seinen engen Mitarbeiter Reinhard Heydrich mit dem Aufbau des Sicherheitsdiensts (SD), der zur nachrichtendienstlichen Hauptorganisation der Partei werden soll.


                                                            Reinhard Heydrich

1932 Januar: Ernennung Himmlers zum Sicherheitschef der Parteizentrale in München, des "Braunen Hauses".


Heinrich Himmler wurde vor 90 Jahren Polizeipräsident in München 


Dezember: Die SS hat eine Mitgliederzahl von 50.000 Mann erreicht. Aus der ursprünglich für den persönlichen Schutz Hitlers geschaffenen Leibgarde will Himmler einen nationalsozialistischen Führungsorden aufbauen, der nach streng rassistischen Kriterien die "Herrenmenschen"-Ideologie des NS-Regimes verkörpern soll. Hierfür soll ein Programm der "biologischen Auslese" mit einem "Heiratsbefehl" für die Mitglieder dienen.


1933 März: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Himmler zusätzlich zum Polizeipräsidenten von München ernannt. Er übernimmt in Dachau den Aufbau und die Leitung des Konzentrationslagers.


1. April: Kurz nach der Absetzung der bayerischen Regierung unter Heinrich Held übernimmt Himmler das Amt des Politischen Polizeikommandeurs in Bayern.


                                                        Heinrich Held

1934 Januar: Mit der Gleichschaltung der Länder erlangt er die Kontrolle über die Polizeigewalt in allen deutschen Ländern mit Ausnahme von Preußen und Schaumburg-Lippe. Dabei nutzt er konsequent die Rivalitäten zwischen staatlichen Behörden und NS-Parteiorganisationen aus.



20. April: Aufgrund der wachsenden Spannung zwischen der NS-Führung und der SA ernennt Hermann Göring Himmler zum Inspekteur der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Mit der Zentralisierung der Gestapo und der Monopolisierung von Heydrichs SD zum einzigen Nachrichtendienst der NSDAP baut Himmler ein engmaschiges Herrschafts- und Überwachungssystem aus. Damit wird der Einfluss der SS enorm gesteigert.


                                                         Hermann Göring

Juni: Himmler und die SS tragen den wesentlichen Anteil an der als Röhm-Putsch verdeckten Mordaktion an der Führung der SA. Himmler selbst ist in Berlin an der Verhaftung und Ermordung von SA-Führern und politischen Gegnern beteiligt.


Juli: Himmler wird als SS-Reichsführer direkt der Befehlsgewalt Hitlers unterstellt. Die SS erhält mit der Reorganisation der Verwaltung und Führung der KZ in ganz Deutschland die alleinige Verantwortung für den Aufbau und die Leitung der Lager. Als Wachmannschaften werden spezielle Einheiten ausgebildet, die sogenannten Totenkopfverbände.



Juni: Mit der Zusammenfassung der Polizeiführung und der Ernennung zum "Chef der Deutschen Polizei" erreicht Himmler eine der zentralen Machtpositionen im NS-Regime. Die formale Unterstellung als Staatssekretär unter Innenminister Wilhelm Frick erweist sich als bedeutungslos, da Himmler die Kontrolle über die gesamte Polizei und Kriminalpolizei, über die Einheiten der SS und über den Nachrichtendienst des SD in seiner Hand vereinigt. Die Gestapo wird dabei immer stärker aus der staatlichen Polizei herausgelöst und mit dem SD verbunden.

                                                                   Wilhelm Frick

1937: Mit Hilfe der "vorbeugenden Verbrechensbekämpfung" kann die Gestapo vermeintliche Regimegegner ohne die Justiz verfolgen und direkt in KZ inhaftieren.


1938 Februar: In der Fritsch-Blomberg-Affäre setzt Himmler den SD gezielt ein, um neben Werner von Blomberg auch Werner Freiherr von Fritsch durch eine Intrigenkampagne zum Rücktritt zu zwingen.





                                              Werner Freiherr von Fritsch


August: Hitler erkennt die bewaffnete Verfügungstruppe der SS, die den Kern der späteren Waffen-SS bildet, gegen den Widerstand der Wehrmacht ausdrücklich an. Diese SS-Eingreiftruppen werden der Wehrmacht zugeteilt, verbleiben aber entgegen dem Waffenmonopolanspruch der Armee unter Kontrolle des Reichsführers SS. Himmler hat damit die Kontrolle über eine eigenständige bewaffnete Truppe.



September: Im Zweiten Weltkrieg werden alle bisherigen Kommandostellen der Gestapo, Kriminalpolizei und des SD im neugeschaffenen Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengefasst. Heydrich wird Chef des RSHA, das zum eigenen Hauptamt innerhalb der SS wird und damit direkt Himmler untersteht.


Herman Göhring ernennt Himmler zum Inspekteur des Preußischen Geheimen Staatspolizeiamtes, 20. April 1934

7. Oktober: Himmler wird "Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums" ernannt. Ihm obliegt die Umsiedlungs- und Verfolgungspolitik gemäß der NS-Rassenideologie in den besetzten Gebieten.


1939/40: In Polen organisiert Himmler mithilfe der Einsatzgruppen die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung von Hunderttausenden Polen und Juden. Dabei bezeichnet er gegenüber seinen Untergebenen die massenhafte Ausrottungspolitik als "schwere Pflicht".


1940: Himmler trennt sich offiziell von seiner Frau und lebt mit seiner Sekretärin Hedwig Potthast zusammen. Aus der Beziehung gehen zwei Kinder hervor.



                                                       Sekretärin Hedwig Potthast 




1941: Mit dem Überfall auf die Sowjetunion überträgt Hitler ihm die polizeiliche Sicherung in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten. Damit wird er zum Hauptverantwortlichen der "Endlösung der Judenfrage", der planmäßigen Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Die Organisation wird vor allem von Himmlers engstem Mitarbeiter Heydrich geleitet.


                                                                      Heydrich

1942: Himmler erhält in den besetzten Gebieten die Kontrolle des Strafrechts über alle Russen, Polen und Juden. Außerhalb der NS-Justiz kann er die so Verfolgten mit der großen Anzahl der Kriegsgefangenen in den KZ und SS-eigenen Arbeitslagern für die Kriegswirtschaft ausbeuten.



Er verabschiedet den "Generalplan Ost", der die zwangsweise Vertreibung und Umsiedlung von Millionen Polen, Tschechen, Ukrainern und Weißruthenen nach Sibirien vorsieht, um die "deutsche Volkstumsgrenze" nach Osten zu verschieben. Dafür wird weiter die Diffamierung dieser Völker als "Untermenschen" ohne Recht auf Selbständigkeit betrieben.



1943 Januar: Nach der Ermordung Heydrichs wird Ernst Kaltenbrunner Chef des SD und des RSHA. Zuvor hat Himmler seit Juni 1942 die Leitung kommissarisch innegehabt.

                                                                     Ernst Kaltenbrunner


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