Samstag, 28. Januar 2023

💀Burg Hunedoara die Filmkulisse von "The Nun"

💀Burg Hunedoara die Filmkulisse von "The Nun"

 


Geschichte
Johann Hunyadi, Erbauer der Burg

 


Nach einer Urkunde vom 18. Oktober 1409 verlieh König Sigismund von Luxemburg das königliche Gebiet von Hunedoara (Eisenmarkt) mit einer Wehranlage dem Adligen Vojk (Voicu) Corbu. Dieser wahrscheinlich eingewanderte Bojar aus der Walachei diente zuvor als Ritter am Hofe des Königs.

 


Vom Erbauer der Burg bis Matthias Corvinus

Johann Hunyadi war der Erbauer der Burg. Der Geburtsort dieses Mannes sowie seine Herkunft sind ungewiss. Er war der vermeintliche Sohn des Adligen Vojk (Voicu) Corbu und der Elisabeth Morzsinay.



Hunyadis erster Sohn Ladislaus Hunyadi, der 1433 in der Burg zur Welt kam, wurde in der Zeit von 1456 bis 1457Besitzer des Anwesens. Nach seiner Verurteilung und Enthauptung am 16. März 1457 ging der Besitz an Matthias Corvinus, den zweiten Sohn von Johann Hunyadi und Erzsébet (Elisabeth) Szilágyi von Horogszeg.

 

                                                                Ladislaus Hunyadi

 

König Mathias Corvinus verweilte infolge seiner Aktivitäten nur zeitweise in der Burg. Im Jahr 1490 starb der König.


 


Matthias Corvinus’ unehelicher Sohn Johann Corvinus wurde daraufhin neuer Eigentümer der Burg. Seine Witwe, Beatrice de Frangepan, wurde nun als Vormund der Halbwaisen Christoph und Elisabeth neue Burgherrin.

 


                                                                     Johann Corvinus

Im darauf folgenden Jahr starb ihr Sohn Christoph und 1507 ihre Tochter Elisabeth. Beatrice de Frangepan heiratete nach Ablauf der Trauerzeit 1509 Georg von Brandenburg.


 

                                                         Beatrice de Frangepan

Der Markgraf von Brandenburg-Ansbach wurde damit zum Alleinerben der Liegenschaften von Burg Hunedoara. Georg von Brandenburg übergab jedoch noch vor seinem Tod die Burg und die dazugehörenden Güter an die Edlen Gaspar und Nicolaus Török von Enning. 1526 befand sich der Besitz bereits in den Händen der Töröks.

 

                                                           Georg von Brandenburg

Johann und Franz Török hinterließen je einen Sohn. Stefan verpfändete zu Beginn des Jahres 1605, als letztes männliches Familienmitglied seines Namens, die Burg an den Reitergeneral und späteren Fürst von Siebenbürgen, Gábor Bethlen.



Das Pfändungsgeld in Höhe von 12.000 Gulden wurde jedoch erst 1618 von Stefans Erben erhoben, weil seine Schwester Catharina nach Stefans Ableben im Jahr 1612 noch lebte.

 


Gábor Bethlen brachte deshalb den Güterkomplex erst nach Catharina Töröks Tod als heimgefallenes Krongut an sich. Fürst Bethlen hatte mit seiner 1626 verstorbenen Frau Susanna Karolyi zwei Söhne, Gabriel und Michael Bethlen, die jedoch früh starben.

 


Er fand einen Erben in seiner Verwandtschaft. Sein Bruder Stefan Bethlen hatte mit seiner Gemahlin vier Söhne und drei Töchter.

 


Nach Gabors Tod am 15. November 1629 trat Stefan Bethlen der Jüngere kraft der testamentarischen Verfügung den Besitz der Burg und Güter von Hunyad an.

 

                                                                 Stefan Bethlen 

Ein Jahr später starb Stefan Bethlen, der Jüngere, auf seinem Schloss zu Ecséd.

 


Nachdem Peter Bethlen am 3. August 1646 gestorben und sein Vater ihm zwei Jahre später gefolgt war, gelangte der Besitz an dessen Tochter Catharina Bethlen.

 


Catharina war mit David Zólyomi vermählt, der selbst versuchte auf den siebenbürgischen Fürstenstuhl zu gelangen. Infolgedessen wurde er am 21. August 1633 wegen Hochverrates verurteilt und danach im Gefängnis von Burg Kővár gefangen gehalten.


 


Eindringliches Bitten und Drängen führte dazu, dass Catharina später mit ihrem Gatten das Gefängnis teilen durfte, in dem sie ihre Tochter Kövari Catharina gebar.

 


Während ihrer freiwilligen Gefangenschaft übertrug sie, zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung des Besitztums, einen Teil der Güter an Stefan Tököli, den Mann ihrer Nichte Maria.

 


Nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1651 kehrte Catharina Bethlen nach Hunedoara zurück. Anschließend versuchte sie die im Hochverratsprozess eingezogenen Güter zurückzuerlangen, was ihr auch teilweise gelang. Dort lebte sie bis 1666.

 


Danach fiel ihr Erbgut an ihre Kinder Maria und Nikolaus Zólyomi, die anschließend den Besitz teilten. Aus ungeklärten Gründen wurde ihre Tochter Kövari Catharina in dem abgefassten Teilungsvertrag nicht erwähnt.

 

 

Der elf Punkte umfassende Vertrag wurde 1667 von Nikolaus Zólyomi, wegen einer eingefügten Klausel zu Gunsten Stefan Tökölis, vor dem zu Marosvásárhely gehaltenen Landtag angefochten.

 


Dieser belagerte bei einem Gefecht mit Ákos Barcsay sonach die Burg in Hunedoara, um Zólyomis Treulosigkeit zu rächen.
 

                                                                  Ákos Barcsay

Nach der Belagerung wurde Nikolaus gefangen genommen und in Ungarn bis Juni 1660 inhaftiert. Nach der Inhaftierung setzten sich aber Nikolaus’ politische Umtriebe weiter.

 


Aus diesem Grund wurde er wegen Hochverrates angeklagt und neun Monate, bis zu seiner erfolgreichen Flucht am 14. März 1664, in der Festung Făgăraș gefangen gehalten. Seine neu gewonnene Freiheit nutzte Nikolaus Zólyomi, um wieder in den vollständigen Besitz seiner Güter zu gelangen.

 

                                                                   Festung Făgăraș

Er nahm deshalb Kontakt zu den türkischen Befehlshabern um Sultan Mehmed IV. auf, die danach Michael I. Apafi aufforderten, Michael seinen Besitz zurückzugeben.

 

                                                           Sultan Mehmed IV

Der Tod Zólyomis im Jahr 1671 war deshalb eine willkommene Nachricht für Fürst Michael I. Die Güter kamen nun vollständig in die Hände Michaels. Später erwarb Emmerich Thököly von Michael I. den Besitz. Michael II. Apafi, Michael I. Apafis Sohn, wurde danach Eigentümer der Burg.

 


Als er am 1. Februar 1713 starb, kam seine Witwe Catharina Apafis in den Besitz des Anwesens. Sie starb 1724, worauf die Burg der Staatskasse anheimfiel.

 


Von dieser Zeit an blieb Burg Hunedoara im staatlichen Eigentum: von 1724 bis 1867 zunächst im Besitz von Österreich und anschließend von 1867 bis 1918 im Besitz von Österreich-Ungarn. Seit 1918 ist das Bauwerk in rumänischem Besitz.


                                                                    Film "The Nun"

Es gibt mehrere Erzählungen und Legenden über die Burg. Neben anderen Burgen in Siebenbürgen wird auch sie als „die echte Burg Draculas“ gehandelt, allerdings hat Vlad III. Drăculea sie nicht besessen.

 


Er besuchte nur den damaligen Besitzer und Verbündeten Matthias Corvinus auf der Burg. Im Jahr 1462 musste Vlad III. nach einem Kreuzzug gegen die Türken nach Siebenbürgen fliehen.

 

                                                             Matthias Corvinus

Auf seiner Flucht fand er zunächst Schutz bei Matthias Corvinus, dem damaligen König von Ungarn, der Drăculea jedoch später wegen eines vermeintlichen Verrats zwölf Jahre in der Burg Visegrád und vermutlich auch vorübergehend auf der Burg Hunedoara inhaftieren ließ.

                                                             Burg Visegrád

 

Die Legende vom Brunnen

 

 

Der Erzählung nach wurde der 28 Meter tiefe Burgbrunnen im Hof der Burg von drei türkischen Gefangenen gegraben, denen ihre Freiheit versprochen wurde, wenn sie so lange gruben, bis sie das Wasser erreichten. Als sie nach 15 Jahren Arbeit ihre Aufgabe erfüllt hatten, wollten ihre Auftraggeber ihre Zusagen nicht einhalten.


Nach der Legende zeugt die damals falsch übersetzte Aufschrift der Gefangenen „Ihr habt vielleicht Wasser, aber kaum Gefühle“ an einer Burgwand in Brunnennähe von der bitteren Enttäuschung der Türken.

 

Die Legende vom Raben

 



Auf dem Wappen der Familie Corvin ist ein Rabe mit einem goldenen Ring im dargestellt. Es gibt verschiedene Erzählungen und ein in der Burg befindliches allegorisches Fresko über den Wappenvogel mit Ring.
 


Eine Legende erzählt, dass Johann Hunyadi der uneheliche Sohn von König Sigismund von Luxemburg und seine Mutter Elisabeth Morzsinay gewesen sei. Anschließend soll Sigismund Elisabeth mit dem Adligen Vojk (Voicu) Corbu verheiratet haben.
 


Als Erkennungszeichen übergab Sigismund seiner Geliebten einen Ring als Geschenk für das ungeborene Kind. Während einer Reise entwendete ein Rabe bei einem Essen den leuchtenden Ring.



Johann Hunyadi tötete daraufhin den Raben und gewann so seinen Ring zurück. Zum Andenken an dieses Ereignis wählte er später den Raben als Symbol für sein Siegel.

 


Nach einer anderen weit verbreiteten Erzählung nannte sich Johann Hunyadis Sohn Matthias I. deshalb Corvinus (lateinisch für Rabe), weil er diesen Namen vom Familienwappen der Hunyadi ableitet.

 


Vorgängerburg:
An dem Bauwerk, das auf einer Vorgängerburg entstand, gab es im Laufe der Zeit viele Umbau- und Renovierungsarbeiten sowie Erweiterungen, jede in den für ihre Epoche typischen Stilrichtungen. Die erste Wehranlage aus Stein datieren einige Historiker ins 14. Jahrhundert. Andere hingegen gehen vom 15. Jahrhundert aus.

 


Die von Johann Hunyadi nach 1440 in Auftrag gegebene Burg ist ein Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur. Hunyadi ließ die Festung zu seiner Stammburg umbauen. Wann genau er sein Erbe antrat, ist unbekannt. Er setzte aber danach einen namentlich nicht bekannten Burgvogt ein, der während seiner Abwesenheit seine Rechte vertrat.
 

Im Jahr 1446, als Johann Hunyadi Reichsverweser von Ungarn geworden war, stand die bereits 1442 begonnene Kapelle. Sie bildet den ältesten Teil der Stammburg der Hunyadi.

                                                               Heute die Kapelle

 

                                                                 Kapelle im Film

 

Des Weiteren wurden die Rundtürme errichtet.

 


 

Der repräsentative Wohntrakt und der darunterliegende Rittersaal aus dem Jahr 1452 wurden im westlichen Teil gebaut. Eine lange Galerie verband den neu errichteten Njebois-Turm mit der Burg.
 


Johannes Hunyadi wohnte oberhalb des Rittersaales in nächster Nähe zu seinem Freund Johannes von Capistrano – einem Wanderprediger –, der in einer Zelle in der nordwestlichen Eckbastei lebte. Spätere Burgherren logierten in dem Burgteil oberhalb des Haupttores.
 

                                                       Johannes von Capistrano

Der Wohnbereich lag in der Nähe des unter dem Rittersaal befindlichen Kerkers mit seiner „Eisernen Jungfrau“. Hunyadis erster Sohn Ladislaus Hunyadi soll 1433 auf dem Steinsitz in der Blende des zweiten nördlichen Erkers der Burg geboren worden sein.

 


Die Matia-Loggia, auch Matthiasflügel genannt, entstand erst in der zweiten Bauphase unterKönig Matthias Corvinus nach 1458.

 


Die Bauarbeiten im Stil der Renaissance wurden um 1480 unter Matthias Corvinus abgeschlossen. Die über dem Haupttor in Stein eingehauene Jahreszahl 1480 belegt diese Annahme.

 

 

Im Jahr 1534 wurde die Burg infolge von Streitigkeiten zwischen dem damaligen Burgherren Valentin Török und Fürst Johann Zápolya von Emerich Csibak, einem eifrigen Anhänger Zápolyas, belagert, erobert und teilweise zerstört.
 


1535 bestätigte Zápolya infolgedessen Valentins Besitz an der Burg. Er ließ ferner das Bauwerk von Csibak wiederherstellen.1599 errang Mihai Viteazul kurzzeitig die Landesherrschaft über Siebenbürgen. Im selben Jahr wurden bei Gefechten ein Teil der Burg und der angrenzende Ort Hunedoara von Michaels Walachen in Brand gesteckt.

 

                                                                   Folterkammer

Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte Fürst Gábor Bethlen in den Besitz der Burg.



Zur Zeit Peter Bethlens entstand in einiger Entfernung von der Burgbrücke eine vorgelagerte Mauer, damals „Schranke“ genannt. Sie bildete eine Art Zwinger um den sogenannten „Husarenhof“. In dem durch diese Umfassungsmauer gewonnenen geschützten Raum standen einige Gebäude.
 

 

Die oberen Bereiche der Gebäude waren als Wohnungen für Hofrichter und Stallmeister vorgesehen. Sie wurden auch zur Unterbringung der Panduren verwendet.

 


Nach dem Tod von Catharina Apafis im Jahre 1724 fiel der Besitz an den Fiskus, der in der Burg das Montanamt unterbrachte und das Gebäude zur Eisenaufbewahrung nutzte.

 


 

Zu einer größeren Instandsetzung kam es 1817. In diesem Jahr unternahm Kaiser Franz I. mit seiner vierten Ehefrau Karoline Auguste von Bayern eine Reise nach Siebenbürgen. Nach einem dreitägigen Hoflager in der Burg stellte der Kaiser für die dringendsten Renovierungen einen Betrag von dreißigtausend Gulden zur Verfügung.


 


Kaum waren jedoch die Bauarbeiten abgeschlossen, fuhr bei einem Unwetter ein Blitz in die Kapelle. Dabei entstanden an dieser und an dem umliegenden Bauwerk erhebliche Feuerschäden.

 


Wegen des schlechten Zustandes der Burg infolge des Blitzschadens kam es später zu einer öffentlichen Intervention eines Hunyader Distriktsgrubeninspektors. Ein Bericht in der Zeitung „Kedveskedőben“ im Juni 1823 darüber führte zu einer Spende des Hunyader Komitates. In den folgenden Jahren konnte die Burg wiederhergestellt werden.
 


Bis vor Mitte des 19. Jahrhunderts waren der Korridor des im 17. Jahrhundert erbauten Teils der Burg und der zu Zeiten Johann Hunyadis errichtete Flügel noch verfallen. Zudem waren weder der Turm noch die Galerie bedeckt.

 


Einige der anliegenden gotischen Fenster waren von Kugeln beschädigt. Mehrere Wappenbilder über den Türen waren herausgehauen worden. Nach der Instandsetzung wurde 1852 das Hunyader Bezirksamt in den Burgräumen untergebracht. Es war an dieser Stelle allerdings nicht lange tätig.



Denn am 13. April 1854, um 23 Uhr, brach in den Gemächern der Nordseite ein Feuer aus, das durch den heftigen Nordwind angefacht an Umfang gewann und endlich das ganze Gebäude einnahm. Trotz aller Anstrengungen war das Feuer nicht mehr zu zügeln. Aufgrund dieses Brandes bzw. der vorherigen Brände wird das Bauwerk auch „schwarze Burg“ genannt.

 


Größere Renovierungsarbeiten an der Ruine wurden erst im Jahr 1868 unter dem Architekten Ferenc Schulcz aufgenommen.
 


Nach seinem Tod setzte Imre Steindl, der Erbauer des Parlamentsgebäudes in Budapest, die Arbeiten bis 1874 unter anderer Gewichtung fort.

 

 

Steindl war aber offensichtlich nicht an einer Wiederherstellung, sondern an einer Erneuerung der Burg interessiert. Spätere Renovierungen führten die Architekten Iuliu Piaczek und Antal Khuen durch. Die Burg hat aus heutiger Sicht stark unter den inadäquaten Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts gelitten.

 


 

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