Sonntag, 12. Februar 2023

👦Das Leid der Verschickungskinder

👦Das Leid der Verschickungskinder


Verschickungskinder ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Kinder und Jugendliche, die zur Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitshilfe außerhalb des Elternhauses in Heimen untergebracht waren (sog. Kinderkuren).
 


Konservativ geschätzt, waren 3 Millionen Menschen betroffen. Andere Schätzungen gehen von 8 bis 12 Millionen Kindern aus. Die Verschickungen erfolgten von der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre für zwei- bis sechswöchige Aufenthalte in Kinderheime und -Heilstätten. 

 


Kleinkinder wurden gemeinsam oder auch alleine verschickt, darunter auch Kinder ab dem zweiten Lebensjahr.

 


Im Jahr 1963 waren 839 Kinderheilstätten und Kinderheime mit 56 608 Betten ausgewiesen. An- und Abreise erfolgte meist per Bahn in Kleingruppen (In 1977 transportierte die Bahn 518 000 Kurkinder), aber auch per Bus.

 


2017 legte eine Radioreportage negative Zustände in vielen Kinderkurheimen der 1950er bis 1970er Jahre offen. Betroffene berichteten darin von Zwangsernährung, Gewalt, Isolationsstrafen und auch sexuellem Missbrauch in Einrichtungen der Diakonie, des Bundesbahnsozialwerks, privater Träger oder der Franziskanerinnen Thuine

 


Der Beitrag verweist auch auf die zahlreichen Berichte im Internet, in denen Betroffene die Verschickungsheime als „brutale Zuchtanstalten“ beschreiben, ordnet sie als NS-Erbe ein und beschreibt die Ausbeutung der Kurkinder als einen mutmaßlich verbreiteten Geschäftszweig.


An den Kindern wurden heimlich Medikamente getestet. Sie wurden massiv gequält. Augenzeugen berichten von Drohungen wie "ich stecke dich in einen Wäschesack und werde dich verbrennen. Sie wurden immer wieder erniedrigt.

 


Viele Kinder wollten sich umbringen, da sie den Erwachsenen total ausgeliefert waren. Auch nach all den Jahren müssen die Menschen weinen und sind fürs ganze Leben gezeichnet. Wer waren die Täter?

 


Ich berichte heute von dem Kinderkurheim in Föhr. Einer der damals betroffenen Kinder war Peter Krausse 71 Jahre alt, damals gerade 8 Jahre. Er berichtete in einem Bericht bei Focus....


Während er sich bei der Jahreszahl nicht ganz sicher ist, haben sich die Erlebnisse während des Aufenthalts tief in sein Gedächtnis eingegraben.
 


Hamburger schildert Schikane bei der Kinderverschickung


Ich erinnere mich daran, dass ein Junge gezwungen wurde, in Mädchenkleidung an einer Wanderung teilzunehmen. Die anderen Kinder haben ihn gehänselt, er hat bitterlich geweint. Ich empfand das schon damals als eine schlimme, unangemessene Bestrafung, versuchte, ihn zu trösten und bin dadurch selbst in den Fokus der Tanten geraten."

 


Nicht nur er musste mit ansehen, wie Kinder, die nicht essen wollten, gezwungen wurden, ihr Erbrochenes zu essen: Da wurde mir klar: Das war kein einmaliges Fehlverhalten einer einzelnen Tante, das hatte System." Auch wer beim erzwungenen Mittagsschlaf die Augen auf behielt, wurde bestraft.

 


Eine weitere Schikane, die in vielen Heimen praktiziert wurde: Alle Kinder mussten Postkarten nach Hause schicken – mit einem Text, den sie von einer Tafel abschreiben mussten.


Ich erinnere mich, dass ich heimlich an meine Eltern schrieb, dass sie mich bitte abholen sollen", sagt Peter Krausse: Die Karte habe ich dann triumphierend vor den Augen der Tanten in den Briefkasten geworfen."


Eltern reagierten nicht auf Hilferuf


Dass die Eltern auf den Hilferuf nicht reagierten, sei eine weitere schreckliche Erfahrung" gewesen. Aber, so räumt Krausse ein: Es war eine andere Zeit. Es war kurz nach dem Krieg, es ging noch um die soldatische Erziehung, Kinder sollten abgehärtet werden."

 

 

Zu leiden hatten vor allem Kinder, die aufbegehrten, die ihren Teller nicht leer essen konnten oder ins Bett nässten, die, wie Peter Krausse mit seiner Postkarte, die Regeln brachen. Die Strafe für sein Fehlverhalten kam am Nikolaustag und ist auch nach 51 Jahren unvergesslich: 

 


Der Nikolaus las die Namen aller artigen Kinder aus einem goldenen Buch vor. Dann nahm er ein schwarzes Buch und da stand nur mein Name drin. Ich musste zu ihm gehen und habe sehr geweint."


Als Trauma" will Peter Krausse die Erlebnisse nicht verstanden wissen, obwohl sie sich so tief eingebrannt haben: „Aber als ich einen TV-Bericht über die Erlebnisse der Verschickungskinder sah, wurde mir erstmals klar, dass nicht nur ich diese Erinnerungen habe.“

 


Die Werbung von solchen Kurkinderheime war... Die Kinder stehen ständig unter ärztlichen Kontrolle. Morgens wird zusammen gefrühstückt, dann waschen. Nach dem Mittagsschlaf wird gespielt. Doch die Wahrheit sah ganz anders aus.

 


Eine andere betroffene Frau berichtet. Sie erzählt, dass Kinder ständig auf die Waage mussten, ob sie zunahmen. Das galt damals als Erfolg. Wenn Kinder abnahmen, wurden sie sofort zwangsernährt. Kohlenhydrate oder Fett wurden ihnen zum Essen gegeben. 

 

 

Wenn Kinder sich weigerten, wurden sie an ihre Haare am Stuhl festgebunden. Die Kinder litten unter einem extremen Trauma bis heute. Wenn einer sich erbrach, auf dem Teller musste er so lange sitzen bleiben, bis er den Teller leer hatte.



Auch wurden die Kinder in ihren Betten festgebunden, wenn sie Fingernägel kauten. In dem großen Schlafsaal berichtet Hr. Krausse, dass er einmal nachts ins Bett gemacht hatte und er die ganze Nacht versuchte, das Laken trocken zu wedeln, aber leider gelang es ihm nicht, das gab sofort ärger. 

 


Man durfte Nachts nicht auf die Toilette gehen. Auf Föhr gibt es noch ein Kinderkurheim. Schloss am Meer von der Ersatzkasse Barma

 


Dort waren die Kinder denselben Grausamkeiten überlassen. Eine der Betroffenen, damals 5 Jahre alt, berichtete... 1971 viele Kinder weinten in der Nacht, doch das war verboten. Nachts liefen die TANTEN Parolie um zu schauen, ob jemand nicht schlief oder sogar weinte. Wenn jemand erwischt wurde, kam es sofort zu Gewalt.
 

 

Überall gab es diese Kurkinderheime, bis in den 80er Jahre wurden Kinder von Gesundheitsämtern, Jugendämter sowie Krankenkassen. Die Heime verdienten viel Geld daran.



Kinder mussten nachts ohne Decke auf einer Holzbank schlafen oder wurden ohne Grund nachts an den Haaren aus dem Bett gezogen. 

 


Oft wurden sie in den dunklen Keller gesteckt. Die Kinder egal welchem Alter wollten nur noch den Tod. Sie wurden in den Wäschesack gesteckt und wurden vor einem riesigen Ofen hingestellt und bedroht sie reinzuwerfen.

 


Es gab einige Todesfälle in diesen Heimen. Ein dreijähriger Junge wurde in der Nacht von älteren Kindern umgebracht. zwei andere Kinder starben wahrscheinlich an ihrem eigenen Erbrochenen.

 


Eine weitere Person berichtete.. Ich habe damals eine Toilette benutzt, die sie nicht hätte benutzen dürfen, sie wurde sofort verschleppt in einen anderen Raum und wurde sofort verprügelt und musste die Nacht dort verbringen. Sie durfte nichts essen und wurde bedroht, dass sie an Weihnachten nicht nach Hause fahren durfte.

 


Einer der Verantwortlichen in einem der Todesfällen in einem anderen Kinderkurheim war ein Pfarrer. Er wollte es damals vertuschen. Einer der Stiftung gehört der Diakonie.

 


Warum gab es die Heime überhaupt? Dr. Werner Scheu Arzt auf Borkum wer war er?Er war ein überzeugter Nazi und Mitglied der NSDAP, 1941 tritt er der Waffen NS bei. 

 

                                  


                     

Er war bei den Erschießungen der litauischen Juden dabei. 1950 hat er das Heim geleitet und damals wurden dort Kurkinder schon schwer misshandelt.

 


Ein anderer Arzt, Dr. Albert Viethen. Er hat einige Heime unter sich. Wer war er? Ein ehemaliger NSDAP Mitglied. Er wurde angeklagt wegen Euthanasie Experimente an Kindern. 


                                                                   Dr. Albert Viethen

Er hatte damals über 20 Kinder in die Tötungsstation gebracht. 1963 wurde er wegen der ermordeten Kinder angeklagt und er kam davon.


In diesem Kinderkurheim berichtet ein damaliger Patient, auch dort wurden Kinder schwer misshandelt. Viele Generäle von Adolf Hitler übernahmen später die Kinderkurheime. Das sagt schon alles, finde ich.



Wieviele Kinder wirklich verstorben sind, bleibt ein Geheimnis

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