Mittwoch, 29. November 2023

Das Einhorn

Die Geschichte über das Einhorn


Einhörner faszinieren nicht nur in Fantasy-Romanen. Das weiße Pferd mit dem gewundenen Horn auf der Stirn verzaubert Groß und Klein mit seinen magischen Fähigkeiten. Um das Fabelwesen ranken sich zahlreiche Legenden.... 



Seine Herkunft:  

In Europa erreichte das Einhorn Bekanntheit durch das Alte Testament in der Bibel. Ein hebräischer Text wurde im dritten Jahrhundert vor Christus ins Altgriechisch übersetzt.  

  

 

Allerdings wussten die 72 Übersetzer nicht, was das mysteriöse Tier „Re´em“ ist. Schlussendlich gaben sie ihm den Namen „Monokeros“ – was auf Deutsch Einhorn bedeutet.

  

 

Heute weiß man, dass von Auerochsen die Rede war. Doch wie kam man von einem Tier, welches zwei Hörner trägt, auf ein Einhorn? Vermutlich lag der Fehler an den babylonischen Wandbemalungen, bei denen das Tier zu sehen war, allerdings nur in der Profilansicht. So erkannten die Übersetzer auch nur ein Horn… Erst 1779 erkannte Heinrich Sander den Übersetzungsfehler. Bis dahin gingen die Menschen davon aus, dass das Fabelwesen in der Bibel vorkäme.  

 

 

Darstellung des Einhorns in der Antike  

  

Um 500 vor Christus berichtete Ktesias von Knidos in „Indika“ von Einhörnern in Indien. Das Horn des wilden, schnellen und starken Tieres wirke demnach antitoxisch. Deshalb soll der Hof der Achämeniden dieses als Trinkgefäß genutzt haben. Auf dieser Grundlage sprachen in der Antike zum Beispiel auch Aristoteles und Claudius Aelianus über das Einhorn.  

  


In der römischen und griechischen Mythologie wird das Einhorn nicht genannt, es gibt auch keine Abbildungen aus dieser Zeit. Im zweiten Jahrhundert nach Christus erschien allerdings auf Griechisch ein frühchristliches Volksbuch, das „Physiologus“. Darin steht, dass nur Jungfrauen Einhörner fangen können. Dabei deutete man, dass die Jungfrau Maria und das Einhorn Jesus Christus ist. Das eine Horn steht für den Monotheismus und die Menschwerdung von Gott.  

  

 

Einhörner im Mittelalter und der Neuzeit  

  

Einhörner wurden im Mittelalter zum Beispiel von Hildegard von Bingen in Arzneibüchern erwähnt. Auch diverse Reisende gaben an, Einhörner gesichtet zu haben. So beschrieb Marco Polo, er hätte ein Exemplar auf Sumatra gesehen. Vermutlich handelt es sich dabei um das Sumatra-Nashorn. 


  

Auch der Jesuit Jerónimo Lobo, der Abenteurer Edward Webbe und der Reisende John Bell wollen Einhörner irgendwo auf der Welt gesehen haben. Dies lag vermutlich an den weit verbreiteten Legenden. Die Menschen berichteten also auch, was sie glaubten, gesehen haben zu müssen. Der Physiologus war bis in die frühe Neuzeit hinein sehr bedeutend für den christlichen Glauben an Einhörner.  

  


Mittelalterliche Alchemisten begannen, das Einhorn wie den Löwen als „Spiritus Mercurius“ zu sehen. Demnach beschwichtigte das Wesen, welches für die aktive Reinheit und die durchdringende Kraft des Mercurius-Geistes stand, den Löwen.  

  

 

Die Bedeutung des Einhornes  

  

In der chinesischen, indischen und der christlichen Mythologie finden wir das magische Tier. Meist ist es ein weißes Pferd mit eingedrehtem Horn, mythologische Einhörner können aber auch einen Löwenschwanz, gespaltete Hufe oder manchmal auch Flügel wie der Pegasus haben.  

  

 

Die Symbolik des Einhorns  

  

Einhörner faszinieren dadurch, dass sie seltene, kostbare und ein spirituelles Tier ist. Auch hat das Wesen eine heilende Wirkung und ist ein Symbol für Reinheit, Unschuld und Freiheit. Es gilt als Krafttier. Dabei steht es dafür, sich selbst treu zu bleiben und sich aus Zwängen zu befreien. Man soll sich selbst entfalten und darf auf seinem eigenen Weg auch gegen den Strom schwimmen.  

  


Daneben kämpft es gegen Gefahren, trotzt allen Krankheiten und bringt Tote wieder ins Leben zurück. Es ist kämpferisch und kraftvoll, weshalb es auch häufig im politischen Hintergrund vorzufinden ist. Es symbolisiert damit die Freiheit, Frieden, Pluralismus und Meinungsvielfalt.  

  


Häufig ist das Einhorn in Kombination eines Regenbogens zu finden. Die Annahme, dass sich am Ende des Regenbogens ein Schatz befindet, ist bekannt. Dies steht für eine gesellschaftliche Utopie, die Suche nach einem Ort, an dem alles schöner und gerechter ist. In den 1960er-Jahren traten beim Kampf um die Rechte Homosexueller auch erstmals Regenbogenfahnen auf. Sie ist seitdem ein Zeichen für Toleranz und Buntheit. 

 

 

Ist das Einhorn doch kein Mythos?  

Übrigens - 2008 tauchte im italienischen Wildreservat Prado in der Toskana ein ganz besonderes Reh auf: Mitten auf seiner Stirn ragte ein einzelnes Horn in die Höhe – ein sehr seltener Fehler im Erbmaterial des Tieres! Manche Wissenschaftler vermuten nun, ähnliche Tiere könnten im Laufe der Geschichte für die Entstehung des Einhorn-Mythos verantwortlich gewesen sein. 

 



Fest steht allerdings, dass auch diesem einhörnigen Reh eine wichtige Einhorn-Eigenschaft fehlt: Zaubern kann es nicht! So existiert das wahre Einhorn wohl auch weiterhin nur an einem einzigen Ort – im Reich der Fantasie! 

 

 

In der Mythologie hat das Einhorn das Aussehen eines Pferdes Weiß wie Schnee mit einem langen, dünnen, spiralförmig Weiß und Schwarz verflochtenen Horn in der Mitte der Stirn. Der Wald, in dem es lebt, hat ewigen Sommer. Nur eine Jungfrau kann es fangen und bändigen. 

 


Im alten China ist es das Kaiserliche Wappen und symbolisiert kaiserliche Tugenden. Ein gutes Zeichen und zugleich richtend, bestraft das Einhorn die Schuldigen, indem es sie mit dem Horn schlägt. Das Einhorn mit seinem Horn auf der Stirn symbolisiert auch den geistlichen Pfeil, den Sonnenstrahl, das Schwert Gottes, die göttliche Offenbarung, das Eindringen des göttlichen Lichtes in Lebewesen.  



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