Keltenkulte und
germanische Mythen
Während im südlichen Europa die
Völker Griechenlands und Italiens ihre
größte Blütezeit entwickelten, lebten in Mitteleuropa die Kelten und in
Nordeuropa die Germanen.
Waren die kulturellen Errungenschaften der zeitgleich lebenden Kulturen Europas sehr unterschiedlich, so haben doch alle ausgeprägt pantheistische Religionen entwickelt: In allen Kulturen waren Vielgötterei, Hexerei, Zauberei und Priestertum ein Mittelpunkt religiösen und rituellen Lebens.
Waren die kulturellen Errungenschaften der zeitgleich lebenden Kulturen Europas sehr unterschiedlich, so haben doch alle ausgeprägt pantheistische Religionen entwickelt: In allen Kulturen waren Vielgötterei, Hexerei, Zauberei und Priestertum ein Mittelpunkt religiösen und rituellen Lebens.
Die Kelten:
Eines der geheimnisvollsten Völker
der europäischen Antike waren mit Sicherheit die Kelten. Um 500 vor Christus
siedelten sie in weiten Teilen des westlichen und südlichen Mitteleuropa. Sie
hatten handwerklich erstaunliche Fertigkeiten und waren gute Krieger. Wenig ist
von ihrer Kultur überliefert, die von einer eindrucksvollen Religion beherrscht
wurde. Seltsame zauberkundige Frauen und Männer, Druiden und Druidinnen
verwalteten das Recht der Götter. Konspirative Zusammenkünfte in Wäldern und
Lichtungen, Tänze bei Monden schein und das berühmte Mistelschneiden geht auf
diese Ursprünge zurück. Heilige Orte in der Bretagne und in Wales sind einige
der wenigen Funde, die man von diesem geheimnisvollen Volk hat.
Keltische Mythologie:
Das zersplitterte Siedlungsgebiet der
Kelten brachte auch seine jeweils verschiedenen Gottheiten und Mythen hervor.
Bis zur Eroberung keltischer Gebiete durch die Römer und Germanen hatten sie
viele Fruchtbarkeitskulte entwickelt. So genannte Muttergottheiten, aber auch
die Pferdegöttin Epona und die Bärengöttin Artio. Durch die Romanisierung
wurden dann viele männliche Götter den lateinischen Gottheiten gleichgesetzt
und den weiblichen Göttinnen vorangestellt. Die Inselkelten, die m Gebiet des
heutigen Irland und Südenland lebten, entwickelten ihre eigenständige Kulte,
die weit in die Neuzeit hinein erhalten geblieben sind und in den Sagen um
König Arthus(ca. 500 n. Chr.) noch einmal erblühten. Der Kern der keltischen
Religiosität aber sind die Druiden.
Die Macht der Druiden:
Im Laufe der keltischen Geschichte,
bis zu ihrem Untergang ca. 500n. Chr. An, den gallischen und britannischen Raum
am intensivsten. Dort bildete die Priesterkaste der Druiden das Zentrum der
Gemeinschaften. Sie übten Wahrsagekunst und Traumdeutung aus, waren Heil- und
Sternkundige und stellten zugleich die Richter. Menschenopfer waren als
Bestrafung, aber auch als Beschwörung gang und gäbe, weshalb dieser Glaube
unter den römischen Befehlshabern dann später verboten wurde, allerdings im
Untergrund fortbestand.
Die Druiden erzogen die Söhne hoch
stehender Gemeindemitglieder. Wahrscheinlich ist, dass es zugleich Druiden und
Druidinnen gab. So manche spätere Hexenhandlung hat ihren Ursprung in den Riten
der keltischen Kultgemeinde, die in Irland noch viel länger bestand und dort
während der Christianisierung im 4. Jhd. direkt in ein Mönchstum überging.
Keltische und
germanische Bräuche:
Die Bräuche der keltischen und
germanischen Zauberinnen, das menschliche Mondopfer, nächtliche Tänze mit
langen Stäben, Rechtsprechung und Bestrafung bei Neu- und Vollmond, Tierzauber
durch Opfer und Verwandlung- all diese Riten wurden zu den späteren
gefürchteten Praktiken der mittelalterlichen, verfolgten Hexe: Die Hexe geht
nachts um, sie reitet auf Besen und streift rastlos in Tiergestalt oder- Begleitung
umher, sie liest in den Sternen und frisst kleine Kinder. Viele Hexenmysterien
leiten sich von den kultischen Handlungen der keltischen Druiden ab. Die Ursprünglich
gebündelten Kräfte der Druiden, die mit ihren ausgebildeten spirituellen
Fähigkeiten durchaus das Überleben ihres Stammes in der Hand hatten und mit
hoher Sensibilität auf die Wunder der Natur eingehen konnten, wurden erst
wieder im ausgehenden 20. Jhd. entdeckt, als das Wort Spiritualität mit neuen
Inhalten gefüllt wurde und das alte Naturwissen wieder ins Bewusstsein gerückt
wurde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen