Sonntag, 19. Juni 2016

Postmichelbrunnen



Postmichelbrunnen oder die Sage vom Postmichel
 
An einem Herbstmorgen im Jahre 1491 fand man an der Esslinger Steige, den Bürger „Amandus Marchthaler ermordet und ausgeraubt. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Das Vermögen erbte sein Neffe. Jahre später entdeckte der Botenreiter Michel Banhard in der Nähe des Tatorts einen Ring.


Es war der Ring des Marchthalers. Um später den Ring als Fundsache im Amt abzugeben, steckte er sich den Ring an den Finger. Bevor er aber den Ring abgeben konnte wurde der Ring erkannt und Banhard wurde verhaftet. Er wurde gefoltert. Er wurde auf dem Richtplatz Richtung Oberesslingen gebracht. Als letzten Wunsch, wollte er auf seinem Schimmel zum Richtplatz reiten und dabei in sein Horn blasen. Vor dem Haus des Neffen blies er sein letztes Stück auf seinem Horn. Auch zum Scharfrichter sagte er, daß der wahre Mörder noch nicht gefunden wurde.
In dem Moment, in dem er enthauptet wurde, hörte man auf der Straße nach Stuttgart, Hufgetrampel und Hornblasen. Von da ab sah man alljährlich den „Kopflosen Reiter“, wiederholte sich alljährlich in der Michaelsnacht. Der Neffe Marchthalers verließ Esslingen um dem Reiter zu entgehen. Er kehrte später in die Stadt zurück und kurz vor seinem Tod, legte er eine Beichte ab, daß er seinen Onkel getötet und ausgeraubt hatte.  Noch lange spukte der „ Kopflose Reiter“. Noch heute kann man am neuen Brunnen Reliefs von ihm sehen.

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