Mittwoch, 19. Oktober 2016

Überlieferte Alte Hochzeitsbräuche



Überlieferte Alte Hochzeitsbräuche


Brautbecher, Hochzeitstorte und Bettlege

Der Brautbecher: oder Nürnberger Hochzeitsbecher ist ein Becher in Frauengestalt. 

Nur mit Geschicklichkeit kann Braut und Bräutigam gleichzeitig daraus trinken. Wenn sie es schafften waren die Brautleute symbolisch miteinander verbunden.
Die Heichzeitstorte: reicht bis ins antike Rom zurück. Ein „confarreatio“ wurde ein Mandelkuchen über den Kopf der Braut zerbrochen. Die Gäste aber aßen die Krümel und hofften sich dafür Glück und Gesundheit.
Zu Beginn des 19. Jhd. Kam diese Tradition in England wieder auf. Die Hochzeitsgäste brachten, selbstgebackene Kuchen mit. Sie wurden übereinandergestellt und bildeten einen Turm; den Vorläufer der heutigen mehrstöckigen Hochzeitstorte.
Bettlege: Eine Ehe war im Mittelalter nur gültig, wenn sie auch vollzogen wurde. Die Brautleute mussten vor Augen der Hochzeitsgesellschaft gemeinsam das Ehebett besteigen. In manchen Kulturen wollten die Familien die Blutbefleckten Leintücher sehen.
Brautkleid: Früher waren die Brautkleider schwarz. Auch als sich im 18. Jhd. Die Farbe Weiß nach und nach durchsetzte, mussten Schwangere weiterhin schwarz tragen. Auch waren bis zur Mitte des 19. Jhd. nur das sogenannte feine Kleid fürs Heiraten da. Ein Brautkleid konnte sich nur die wenigsten leisten. So auch bei der jeweiligen Regionaltracht. Den Heinrich IV.; Maria de‘ Medici war einer der ersten Bräute, die in helles Kleid trug. Prinzessin Elisabeth von England ein Brautkleid in Silber und strahlendem Weiß. Und so zog in ganz Europa das Helle und Weiße Brautkleid ein.
Eine Kostenliste aus dem Jahre 1927 in Dingelstadt.
Gesamtkosten: 212 Zigarren, Branntwein, 75 Pfd. Weizenmehl, 28 Pfd. Rind und 20 Pfd. Schweinefleisch.
Das Brautkleid:                   40       Mark
Schleier:                               4,50    Mark
Gehrock f.d. Herr:              120      Mark
Insgesamt:                           391,45 Mark
Zum Schluss noch ein alter germanischer Brauch:
Der Schleiertanz
Der fand normalerweise um Mitternacht statt. Dabei wird der Braut der Schleier geraubt und in Stücke gerissen. Er wurde unter den Brautjungfern und den weiblichen Gästen aufgeteilt. Damit schaffte man sich etwas Glück der Braut zu erhaschen.

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