💀Das Wendigo Monster💀
Wendigo (Plural: Wendigowak; dt. „Menschenfresser“) ist ein mythisches Wesen der Anishinabe-Kultur, speziell der Ojibwa und der Cree. Es soll sich um einen bösartigen und rachsüchtigen Geist handeln, der von Menschen Besitz ergreift, sie in den Wahnsinn treibt und zu Kannibalen macht.
Aussehen und Verhalten.
Normalerweise wird
der Wendigo als anthropomorph beschrieben. Er soll in tiefen, dunklen
Wäldern und auf verlassenen Friedhöfen hausen. Wenn er Gestalt annimmt,
so soll sein Aussehen etwas an jene modernen Zombiebeschreibungen erinnern: Seine Haut ist stellenweise schwärzlich verfärbt, als würde sein Fleisch verderben.
Sein lippenloser Mund ist mit spitzen Zähnen besetzt, seine Augen stehen markant hervor. Sie sollen wie die Augen einer Eule aussehen, aber völlig blutunterlaufen sein. Seine Füße werden als fast einen Meter lang beschrieben, die Fersen sind auffallend spitz und enden in einem einzelnen, großen Zeh.
Seine Hände enden vorgeblich in langen, spitzen Klauen. Der Wendigo ist angeblich so groß, dass er die Spitzen von Bäumen abbeißen kann. Trotzdem soll er sich unglaublich schnell fortbewegen können. Sein Herz soll aus steinhartem Eis bestehen.
Der Wendigo soll ein ausdauernder und hartnäckiger Stalker und Häscher sein: Er steigt einsamen Wanderern und Jägern nach, bis die Dunkelheit hereinbricht, dann überfällt und frisst er sein Opfer. Er soll aber auch in der Lage sein, entweder mittels mächtiger Zauberei oder durch Besitzergreifung einzelne Menschen in den Wahnsinn zu treiben.
Dann bringt er sein Opfer dazu, seine Jagdbegleiter oder gar eigene Familienmitglieder zu töten und ihr Fleisch zu essen (Kannibalismus). In vielen Legenden und Anekdoten lässt der Wendigo jüngst Verstorbene zu Wiedergängern werden, welche er dann gegen lebende Personen losschickt. Weiteren Überlieferungen zufolge finden die Geister getöteter Wendigo-Opfer keine Ruhe und werden oft selbst zu einem Wendigo.
Hintergründe
Das
Wesen des Wendigo lässt sich den Natur- und Totengeistern zuordnen.
Geschichten und Legenden um den Wendigo werden innerhalb der Ojibwa- und
Cree-Gemeinden seit Urzeiten überliefert. Die Angst vor dem Wendigo ließ die indigenen
Menschen stets in kleinen Gruppen losziehen, um in den Wäldern zu
jagen.
Wenn ein Stammesbruder von seiner Jagd nicht mehr zurückkehrte, wurde oft der Wendigo verantwortlich gemacht. Der Glaube an Wendigowak war so stark, dass Gesetze und Tabus innerhalb der indigenen Gemeinden eingeführt wurden, die den Umgang mit vorgeblich Besessenen und Wendigowak regeln sollten.
Wenn beispielsweise ein Stammesbruder besessen war, mussten seine Begleiter ihn umgehend töten. Europäische Siedler und Missionare berichteten im frühen 19. Jahrhundert über Exekutionen von angeblich Besessenen in den Gemeinden der Cree, Ojibwa und der Saulteaux. Kindern und Jugendlichen wurden (und werden) Gruselgeschichten über Wendigowak erzählt, um sie zu erziehen und von nächtlichen Alleingängen abzuhalten.
Metaphorik und Psychologie
„„Der
Wendigo war bis aufs Äußerste ausgezehrt, seine ausgetrocknete Haut zog
sich fest über seine hervortretenden Knochen. Mit seiner dem Tod
gleichenden, aschgrauen Hautfarbe und seinen tief in die Höhlen
zurückgezogenen Augen sah der Wendigo aus wie ein schauerliches Skelett,
das jüngst seinem Grabe entstiegen war. Unrein und an Vereiterungen des
Fleisches leidend, versprühte der Wendigo einen seltsamen und
unheimlichen Geruch nach Verfall und Verwesung, nach Tod und
Korruption.“
In manchen Überlieferungen ist der Wendigo auch mit Fell bedeckt, ähnlich den uns bekannten Werwölfen. Das Fell soll allerdings weiß sein. Wendigowak sind Gestaltwandler und können daher in unterschiedlichen Formen erscheinen. Bekannt sind meist Darstellungen mit großen Geweihen. Eines jedoch haben alle Darstellungsformen gemeinsam: Das Herz des Wendigos soll aus Eis sein!
Die Gestalt wird als ein Tier beschrieben, das menschliche Eigenschaften besitzt. Fast schon zombieähnlich soll der Geist aussehen, wenn er Gestalt annimmt: Seine Haut ist schwarz verfärbt und sein Gebiss zieren spitze Zähne. Die Augen sollen denen einer Eule ähnlich sehen, weit hervorstehen und blutunterlaufen sein. Seine Füße sollen fast einen Meter lang sein und er hat angeblich nur einen großen Zeh. Man sagt sich, dass der Wendigo mit jeder Mahlzeit wächst; er soll gar Baumspitzen anknabbern können und ist sehr schlaksig.
– Basil Johnston, Ojibwe-Lehrer und kanadischer Ethnologe
Einige Ureinwohner Nordamerikas schrieben der Kreatur eine metaphorische Bedeutung zu. Hierbei beschränkten sie sich nicht nur auf Personen, sondern auch auf Ideen oder Bewegungen. So steht der Wendigo für einen „(selbst-)zerstörerischen Drang zu Gier und übermäßigem Konsum – Wesenszüge, die Disharmonie und Zersetzung säen, insofern sie unbehandelt blieben.
Folglich war der Wendigo ein Symbol der Korruption und des Werteverfalls.“ Auch kann das Wesen in Bezug auf den damit verbundenen Kannibalismus sinngemäß für eine den anderen geradezu verzehrende, egoistische und schwächende Art des Agierens stehen.
Heimat: Die Heimat des Wendigos liegt in den Wäldern der nördlichen USA und Kanada. Insbesondere die höhergelegenen Wälder von Minnesota scheinen sich unter den Wendigowak großer Beliebtheit zu erfreuen.
Ein Wendigo ist ein rachsüchtiger, böser Geist, der von Menschen Besitz ergreift. Er treibt es so weit, dass die Menschen zu Kannibalen werden.
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