Sonntag, 5. Dezember 2021

Hängende Särge in China

                                                     Hängende Särge in China


Hängende Särge werden bei einer Begräbnisart verwendet, bei der die Särge in Felswänden platziert werden. Sie sind an verschiedenen Orten anzutreffen, z. B. in China  (überwiegend im Süden) und auf den Phillipinen.


Hängende Särge wurden von verschiedenen ethnischen Gruppen verwendet, am bekanntesten sind die der Bo (僰) in Südwestchina. Sie werden aus einem einzigen Stamm gefertigt. Einige liegen auf Balken, die aus der Bergwand herausragen, andere werden in Höhlen oder Felsspalten gelegt. Andere liegen auf Felsvorsprüngen.


In den Bergen in Chinas südwestlicher Provinz Guizhou findet man an zahlreichen Orten Zeugnisse eines sehr ungewöhnlichen Bestattungsrituals. In den steilen Kalksteinwänden, auf einer Höhe von bis zu 100 Metern, gibt es vielerorts hängende Särge, die die Überreste von Verstorbenen bewahren. Vermutlich sind sie die letzten „Zeugen“ eines längst untergegangenen Stammes.


Was man über die hängenden Särge von Guizhou bisher weiß, ist sehr wenig. Eher gibt es viele Mutmaßungen, wie „CNN“ berichtet. So könnten die Menschen sie in die Bergwände gehängt haben, weil sie glaubten, auf diese Weise wären die Verstorbenen näher am Himmel. 

 


Das Ritual könnte aber auch eher praktische Ursachen haben. Derart hoch hängend, waren die Särge unerreichbar sowohl für wilde Tiere als auch für Plünderer. Zudem blieb der Boden „frei“, um Landwirtschaft zu betreiben. 

 

 

Eine andere Frage, auf die Wissenschaftler bis heute keine Antwort wissen, ist, wie die Särge überhaupt so hoch in die Berge gehängt werden konnten. Denn jedes der bislang untersuchten Exemplare wiegt hunderte Kilogramm. 

 

Auch hier gibt es zwei Theorien: Entweder man ließ sie von oben herab. Oder zog sie von unten mithilfe einer Seilwinde hinauf. Fest steht nur, auch in den Provinzen Hubei, Sichuan, Fujian, Chongqing und Yunnan finden sich solche hängenden Särge.


 

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