🙏 Luzifer der Engel🙏
Luzifer, auch Lucifer, ist der lateinische Name des Morgensterns (Venus). Wörtlich übersetzt bedeutet er „Lichtträger. Im Christentum gilt Luzifer als Name des obersten Teufels, der gegen Gott rebellierte, um sich ihm gleichzumachen und daraufhin aus dem Himmel verbannt wurde.
Daraufhin wurde Luzifer zum Gegenspieler Gottes und Urheber des Bösen. Nach manchen häretischen Bewegungen, wie den Bogomilen und Katharern, hätte Luzifer daraufhin sein eigenes Reich gegründet, welches in der Schöpfung der Welt resultierte.
In der Belletristik taucht Luzifer häufig als Herrscher der Hölle auf. Der babylonische/hebräische Mythos eines aufsteigenden Sterns, als Verkörperung eines himmlischen Wesens, der für seinen Versuch in die höheren Ebenen der Götter aufsteigen zu wollen, hinabgestürzt wird, findet sich in der Bibel in der Form eines Spottliedes vom Hochmut des „Königs von Babel“ wieder.
Erst im Christentum wurde dieser als gefallener Engel interpretiert. Der Engelsfallmythos ist allerdings vorchristlichen Ursprungs und taucht in der apokalyptischen Literatur auf. In Leben Adams und Evas (Kap. 14–16) ist es der Satan, der sich weigert, sich vor dem neu erschaffenen Adam zu verneigen.
In der griechischen Bibelübersetzung durch jüdische Gelehrte wurde die hebräische Bezeichnung für den Morgenstern Helel bereits mit Φωσφόρος Phosphoros wiedergegeben.
Diese Ableitung wurde teilweise als Eigenname eines gefallenen Engels übernommen, der seinen einstigen Glanz, der dem des Morgensternes glich, lamentiert.
Die christlichen Kirchenväter – etwa Hieronymus in seiner Vulgata – übersetzten dies mit Lucifer. Die Gleichsetzung des Luzifer mit dem gefallenen Engel erfolgte wohl im palästinischen Judentum des 1. Jahrhunderts.
Der Engelsfallmythos unterlag dabei einer Veränderung: Während in den Apokryphen die Verfehlung Satans nach unten hin (in Bezug auf die Geschehnisse der Erde) erfolgt, richtet sich Luzifers Verfehlung nach oben hin (Luzifer wollte wie Gott sein).
Mit dem Satan/Teufel brachten die Kirchenväter den gestürzten Lichtbringer Luzifer auf der Grundlage eines Ausspruches Jesu im Lukasevangelium in Verbindung: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz“.
In seiner Schrift De principiis Prooemium und in einer Homilie über das Buch XII verglich der christliche Gelehrte Origenes den Morgenstern Eosphoros-Luzifer – wahrscheinlich gestützt auf die Schrift Leben Adams und Evas – mit dem Teufel bzw. Satan.
Im Zusammenhang mit der im Christentum aufkommenden Engellehre vertrat Origenes die Ansicht, dass der ursprünglich mit Phaeton verwechselte Helal-Eosphoros-Luzifer, nachdem er sich Gott gleichzustellen versuchte, als himmlischer Geist in den Abgrund stürzte.
Die Kirchenväter Hieronymus, Cyrillus
von Alexandrien (412–444) und Eusebius (um 260–340) sahen demgegenüber
in der Prophezeiung des Jesaja nur das mystifizierte Ende eines
babylonischen Königs. Diesen irdischen Sturz eines heidnischen Königs
von Babylon betrachteten sie als deutlichen Hinweis auf den himmlischen
Sturz Satans.
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