Montag, 25. April 2022

👻Das Spukgefängnis Kilmainham Gaol💀

 👻Das Spukgefängnis Kilmainham Gaol💀

 

 

Das frühere Staatsgefängnis Kilmainham Gaol ist einer der geschichtsträchtigsten Orte Irlands. Erbaut 1795, war es bis zu seiner Schließung 1924 das Gefängnis, in dem so ziemlich jeder bedeutende irische Freiheitskämpfer irgendwann einmal einsaß (und so mancher auch hingerichtet wurde).

 


Es verwundert daher nicht, dass Kilmainham Gaol heute vor allem eine nationale Gedenkstätte ist.



Viktorianischer Strafvollzug


Kilmainham Gaol gilt als Kathedrale in Sachen viktorianischen Strafvollzugs. Zu keiner Zeit wurden auf den britischen Inseln derart viele Gefängnisse neu- oder ausgebaut, wie in der Zeit Königin Viktorias (1837-1901). 

 

                                               Hinrichtungsstätte im Innenhof des Gefängnisses

Man vertraute sehr auf den erzieherischen Effekt von Inhaftierung. Entsprechend viel Zeit und Ideen flossen in Planung und Bau der Gefängnisse.

 


Unbarmherzige Haftbedingungen

Im ältesten Teil von Kilmainham Gaol kam das damals neue Konzept kleiner Zellen zum Einsatz. So ließen sich die Gefangenen besser kontrollieren. Die Zellen entsprechen ganz dem, wie es der Besucher aus zahlreichen Filmen kennt.

 

 

Schmale Gänge, dunkle Zellen, grobe Steinwände, dicke Stahltüren mit dicken Vorhängeschlössern. Auch das berühmte Guckloch, das „never sleeping eye“, durch das die Wärter die Insassen jederzeit kontrollieren konnten, kam hier erstmals zum Einsatz.

 

Der geradezu modern anmutende „West Wing“ wurde später hingefügt. In dem oval angelegten Bau mit drei Stockwerken wurden jegliche Korridore vermieden: So hatten die Wärter von überall jederzeit alle Zellen im Blick.

 

 

Exekutionen

Kilmainham Gaol wird in erster Linie mit dem Osteraufstand von 1916 in Verbindung gebracht. Bedrückender Höhepunkt der Tour ist somit auch der Exekutionshof, in dem in den Wochen nach dem Aufstand im April 1916 die Anführer erschossen wurden. Zwei schlichte Holzkreuze im Kiesboden an den beiden Enden des Hofes markieren die Stellen.

 


Wer wurde hier gefangen gehalten?

Die Geschichte des modernen Irland steckt in jedem Mauerstein von Kilmainham. Von der Rebellion von 1798 bis zum irischen Bürgerkrieg 1922-23 wurden hier politische Gefangene inhaftiert (und manchmal sogar hingerichtet).

 


Daneben waren auch tausende ganz gewöhnliche Leute aus ganz Irland hier gefangen, die der unterschiedlichsten Verbrechen verurteilt wurden und nach Australien deportiert werden sollten.

 


Diese armen Seelen waren in einem von zwei Flügeln untergebracht. Der ältere von beiden, der Westflügel, befindet sich bis heute im Originalzustand und jagt jedem Betrachter nach wie vor einen Schauer über den Rücken.

 

 

Hier waren politische Gefangene und die ärmsten Verbrecher eingesperrt, die zur Zeit der großen Hungersnot oft wegen Lebensmitteldiebstahl verurteilt wurden, und fristeten ein schweres Dasein.

 

 

Kilmainham diente auch als Schuldnergefängnis und war nach der großen Hungersnot zum Bersten voll.

 


Im Vergleich dazu erscheint der Ostflügel geradezu hell und luftig – doch luxuriös ging es auch hier nicht im geringsten zu. Die Gittergänge und scheppernden Zellentüren entsprechen der klassischen Gefängnisstruktur, in der die Gefängniswärter jederzeit ein Auge auf die Sträflinge haben.

 


Der Anblick kommt Ihnen irgendwie bekannt vor? Wahrscheinlich deshalb, weil er bereits in vielen Filmen zu sehen war, wie zum Beispiel „Im Namen des Vaters“, „Michael Collins“ und sogar „Paddington 2“.

 


Hier quälten sich die inhaftierten Männer, die zu Zwangsarbeit verurteilt wurden, im Steinbruch. Doch damit noch nicht genug der düsteren Grausamkeit: Hier wurden 1916 außerdem die Anführer des Osteraufstands hingerichtet.

 

Zur spirituellen Stärkung der Häftlinge gab es zwei Kapellen – eine katholische und eine evangelische. Doch auch dort gab es Tragödien. In der katholischen Kapelle ehelichte Joseph Plunkett, einer der Anführer des Osteraufstands, seine Verlobte Grace Gifford – nur wenige Stunden vor seiner Hinrichtung.



                                                                         Joseph Plunkett

 

Das Gebäude wurde im Jahr 1924 geschlossen.


 


                                                                        Grace Gifford

Heute ist das große und unheimliche Gefängnis, dass größte unbesetzte Gefängnis Irlands. Es wurde in den 1960er Jahren restauriert und ist heute ein Museum, in dem es sowohl von ehemaligen Insassen als auch von bösen Wärtern spuken soll.




Über Kilmainham Gaol gibt es mehrere Spukgeschichten. Während der Restaurierung berichtete der Hausmeister Dan McGill von Lichtern, die in der Gefängniskapelle auf mysteriöse Weise an und ausgingen.

 

 

Zur gleichen Zeit erlebte ein Mann, der den Kerkerbereich des Gefängnisses mit Farbe strich, eine starke Windböe, die ihn gegen eine Wand drückte.



Der Mann schaffte es, sich aus dem Kerker zu befreien und kam mit blassem Gesicht und zitternden Händen wieder heraus. Er weigerte sich, weiter im Gefängnis zu arbeiten oder es überhaupt noch einmal zu betreten.

 

 
 

Ein anderer Arbeiter war dabei, den Korridor der Gedenkstätte von 1916 zu dekorieren, als er laute Schritte hörte, die die Steintreppe hinaufstiegen und dann plötzlich hinter ihm waren. Als er sich umdrehte, war niemand im Korridor zu sehen, obwohl die Schritte direkt an ihm vorbeigelaufen sind.

 


Mehrere Kinder, die das Gefängnis besichtigen wollten, blieben an der Türschwelle stehen und weigerten sich, weiter auf das Gelände zu gehen.



Laut Dan McGill sind es nicht die Geister der Insassen, die in dem Gefängnis spuken, sondern die der bösen Wärter.


 

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