Sonntag, 9. Juli 2017

Zu Mespelbrunn



Zu Mespelbrunn


Das Schloss Mespelbrunn, ein Wasserschloss, steht in der bayrischen Gemeinde Mespelbrunn zwischen Aschaffenburg und Würzburg in einem abgelegenen Seitental des Elsava- Tals im Spessart. 


Die Anlage ist seit dem frühen 15. Jhd. im Besitz der Familie  Echter von Mespelbrunn.
Schloss Mespelbrunn verdankt seine Entstehung einer Schenkung des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau. Dieser übereignete am 1. Mai 1412 seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter den Platz zum Espelborn, der im Talgrund an einem unbefestigtes Haus errichtete. Da der Spessart zu jener Zeit ein wilder und unerschlossener Wald war und Hussiten ihn als Zwischenstation für ihre Plünderungszüge nutzten, begann 1427 Hamann Echters gleichnamiger Sohn, aus dem unbefestigten Weiherhaus seines Vaters ein befestigtes Haus mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben zu errichten (Forsthube).
In den folgenden friedlicheren  Zeiten verwandelten die nachkommenden Generationen das abweisende Gemäuer in ein Renaissanceschloss.
Sein heutiges Aussehen verdankt es größtenteils Umbauten zwischen 1551 und 1569, die Peter Echter von Mespelbrunn und seine Frau Gertraud von Adelsheim durchführen ließen. Über dem  Turmportal des Nordflügels befinden sich die Abbildungen beider und der Hausspruch:
Ehelich Lieb in Gott und stete Trew.
Bringt Glück und Segen ohn alle Rew.
Mit Ernst und Fleis haben wir Gott vertraut,
Den Unseren zu Gut dies Haus gebaut.
Gertraud von Adelsheim brachte zehn Kinder zur Welt, die alle am Echterepitaph in der Wallfahrtskirche Hessenthal zu sehen sind. Bekanntester Spross der Familie dürfte Julius Echter gewesen sein, der als Fürstbischof in Würzburg und Herzog in Franken 1576 das Juliusspital und 1583 die Universität in Würzburg gründete und die mächtige Festung Marienberg erweitern ließ.
Trotz des Kinderreichstums Peter Echters erlosch keine hundert Jahre nach seinem Tod die männliche Linie, der Dreißigjährige Krieg forderte auch dort seine Opfer. Maria Ottilia, die letzte Echterin, heiratete 1648 Philipp Ludwig von Ingelheim. Dieser entstammte einem Freiherrengeschlecht deren von Ingelheim, das später in den Grafenstand erhoben wurde. Als die Familie Echter im Jahre 1665 im Mannesstamm ausstarb, durften die beiden Familien mit Kaiserlichen Erlaubnis ihre Namen und Wappen zusammenfügen und somit die Tradition der Familie Echter weiterführen. Noch heute lautet der Namen der Familie Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn.
Dank seiner versteckten Lage überstand das Wasserschloss  Mespelbrunn unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten. Es befindet sich noch heute in Privatbesitz. Die gräfliche Familie bewohnt den Südflügel des Hauses, während der Nordflügel seit Anfang der 1920er Jahre teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das Schloss ist von Karfreitag bis Allerheiligen zu besichtigen.
Schloss Mespelbrunn und Teile der Gemeinde wurden 1957 als Drehort des deutschen Spielfilms „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson sowie als Schauplatz für das gleichnamige Theaterstück bekannt.
Das Schloss war auf der 70 Pfennig Marke einer Briefmarken- Dauerserie der Deutschen Bundespost zu sehen.










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